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Beschaffungsmärkte
Als Basisszenario erwarten wir für das zweite Halbjahr 2021 keine physischen Engpässe auf der Beschaffungsseite. Ausnahmen können auftreten bei stark rohstoffabhängigen Materialien (insbesondere Stahl und Holz) und wenn Kapazitäten über die bereits fest kontrahierten Mengen hinaus zu beschaffen sind. Die immensen geldpolitischen und fiskalischen Hilfsprogramme zeigen zusammen mit dem Impffortschritt in der westlichen Welt den gewünschten Stimuluseffekt für die Weltwirtschaft. Daraus ergibt sich in einigen Märkten eine Schieflage, die aus einer extrem stark anziehenden Nachfrage und einem durch die Corona-Pandemie zusätzlich verknappten Angebot resultiert. Neben den stark volatilen Rohstoffmärkten beobachten wir eine noch nie da gewesene Preisdynamik auch im Logistikbereich.
Die hohe Dynamik in der Erholung der Ölnachfrage fällt zusammen mit der guten Förderdisziplin der OPEC+, der Verzögerung bei der Rückkehr der iranischen Ölexporte und dem Druck auf die Ölkonzerne, sich am Klimaschutz zu beteiligen. Damit dürften sich die Ölpreise gut unterstützt zeigen.
Die Klimaschutzbestrebungen beschleunigen den Strukturwandel im Energiesektor. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien dürfte Preisausschläge am Stromspotmarkt aufgrund ihrer eingeschränkten Prognostizierbarkeit weiter verstärken. Während auf der Produktionsseite der Ausstieg aus der Kernenergie und der Kohleverstromung das Potenzial für höhere Preise birgt, werden die Entwicklungen im Mobilitätssektor die Nachfragedynamik maßgeblich beeinflussen.