Marktumfeld

Nachfrage im Personen- und Güterverkehr

Die Nachfrage nach Mobilität entwickelte sich im ersten Halbjahr 2023 uneinheitlich. Der Personenverkehr verzeichnete eine positive Entwicklung. Die Überwindung der Co­ro­na-Pandemie hatte zwar einen geringen positiven Effekt gegenüber dem Vorjahr, allerdings dämpfte die schwache konjunkturelle Entwicklung die Nachfrage. Gestiegene Preise in allen Bereichen belasten private Haushalte in Form gesunkener Reallöhne und schwächen das Konsum- und Reiseverhalten.

Im Güterverkehr hingegen wirkte sich die schwächere konjunkturelle Entwicklung deutlicher aus. Industrieproduktion und Außenhandel in Deutschland entwickelten sich im ersten Halbjahr 2023 schwach und wirkten sich dämpfend auf die Transportnachfrage aus. Der Güterverkehrsmarkt in Deutschland entwickelte sich in der Folge leicht rückläufig.

Weltwirtschaft

Die Entwicklung der Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2023 zeigte sich robust. Das Wachstum in den ersten Monaten war in vielen Regionen, u. a. den USA und Asien, stabil. In Europa hingegen wirkten sich hohe Inflation und ge­stie­gene Zinsen noch stark aus und schwächten die Ent­wicklung spürbar. Insbesondere in Deutschland führte dies zu einer Stagnation der Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr 2023.

Energiemärkte

Die zentrale Sicherungspolitik des DB-Konzerns zielt darauf, Folgen von Energiepreisschwankungen zu reduzieren. Die Entwicklung der Marktpreise schlägt daher zumindest kurzfristig nicht voll auf unsere Aktivitäten durch.

Brentöl

Brent / in USD/bbl

1. Halbjahr2023

2022

Veränderung

absolut

%

Durchschnittspreis

79,9

99,0

–19,1

–19,3

Höchstpreis

89,1

139,1

–50,0

–35,9

Tiefstpreis

70,1

75,1

–5,0

–6,7

Endpreis per 30.06.

74,9

85,9

–11,0

–12,8

Quelle: Thomson Reuters

Die Ölpreise sind im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 25% gesunken. Dies liegt zum einen an einer schwächelnden Ölnachfrage aus Asien. Zum anderen entfaltet der im Dezember 2022 eingeführte westliche Preisdeckel auf russisches Öl seine Wirkung, bei zugleich stark zunehmenden Ölexporten Russlands. Zudem stieg der Kurs des Euro gegenüber dem Dollar seit Jahresbeginn um 10%, sodass der Preis von importiertem Rohöl in Euro noch stärker sank.

Die Kraftstoffpreise in Deutschland lagen im ersten Halbjahr 2023 um rund 7% unter den Vorjahreswerten. Dieses relativ hohe Niveau wird sich voraussichtlich trotz vorteilhafter Währungseffekte und einer konstanten CO₂-Steuer im weiteren Jahresverlauf 2023 halten.

Strom und Emissionszertifikate

 

1. Halbjahr2023

2022

Veränderung

absolut

%

Grundlaststrom (Folgejahr) in €/MWh

       

Durchschnittspreis

151,0

298,3

–147,3

–49,4

Höchstpreis

219,3

1.050

–830,7

–79,1

Tiefstpreis

115,5

108,8

+6,7

+6,2

Endpreis per 30.06.

143,7

215,0

–71,3

–33,2

Emissionszertifikate in €/t CO₂

       

Durchschnittspreis

89,3

81,2

+8,1

+10,0

Höchstpreis

101,3

99,2

+2,1

+2,1

Tiefstpreis

77,0

55,0

+22,0

+40,0

Endpreis per 30.06.

89,1

84,0

+5,1

+6,1

Quelle: Thomson Reuters

Seit Jahresbeginn 2023 haben sich die Energiemärkte spürbar beruhigt. Trotz zwischenzeitlich kurzfristiger Preisanstiege sind bei allen Energieträgern – mit Ausnahme des stark durch politische Entscheidungen getriebenen CO₂-Mark­tes – die Preise seit Jahresbeginn 2023 rückläufig. Im langfristigen Ver­­gleich jedoch liegen die Preise auf einem hohen Niveau.

Auch die Notierungen am Terminmarkt für Strom sind zum Jahreswechsel 2022/2023 enorm gefallen und blieben seit­her auf einem niedrigen Niveau. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 trieb v. a. der Mangel an Erdgas die Strompreise. Mit der Entspannung der Gasversorgung ist zuletzt auch das Strompreisniveau im Großhandel gesunken.