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Marktumfeld
Personen- und Güterverkehr
Die Nachfrage nach Mobilität entwickelte sich im ersten Halbjahr 2024 uneinheitlich. Der Personenverkehr verzeichnete eine leicht positive Entwicklung, das Wachstum fiel in den einzelnen Marktsegmenten unterschiedlich stark aus. Dämpfend wirkten in allen Segmenten die schwache konjunkturelle Entwicklung und ein anhaltend hohes Preisniveau mit Wirkung auf den privaten Konsum. Positiver Nachfragetreiber für den öffentlichen Nahverkehr bleibt das Deutschland-Ticket, das im Mai 2023 eingeführt wurde.
Der Güterverkehr konnte sich infolge der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung im ersten Quartal 2024 nicht erho-len. Industrieproduktion und Außenhandel dämpfen nach 2023 auch 2024 die Transportnachfrage in Deutschland. Der Güterverkehrsmarkt in Deutschland entwickelte sich in der Folge weiter leicht rückläufig.
Weltwirtschaft
Die Weltwirtschaft zeigte sich im ersten Halbjahr 2024 robust. Das Wachstum in den ersten Monaten 2024 war in vielen Regionen, u. a. den USA und Asien, erwartungsgemäß stabil. In Europa hingegen wurde nur ein geringes Wachstum erzielt, insbesondere die schwache Entwicklung im Industriesektor wirkte sich dämpfend aus. In Deutschland führte dies zu einer Stagnation der Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr 2024.
Energiemärkte
Die zentrale Sicherungspolitik des DB-Konzerns zielt darauf, Folgen von Energiepreisschwankungen zu reduzieren. Die Entwicklung der Marktpreise schlägt daher zumindest kurzfristig nicht voll auf unsere Aktivitäten durch.
Brentöl
Brent / in USD/bbl | 1. Halbjahr 2024 | 2023 | Veränderung | |
absolut | % | |||
Durchschnittspreis | 83,4 | 82,2 | +1,2 | +1,5 |
Höchstpreis | 92,2 | 97,7 | –5,5 | –5,6 |
Tiefstpreis | 74,8 | 70,1 | +4,7 | +6,7 |
Endpreis per 30.06./31.12. | 86,4 | 77,0 | +9,4 | +12,2 |
Quelle: Refinitiv
Die Ölpreise sind im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Dies liegt an den Folgen des Ukraine-Kriegs, an dem nach wie vor knappen Angebot der OPEC+ und an den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten.
Die Kraftstoffpreise in Deutschland lagen im ersten Halbjahr 2024 auf dem Niveau der Vorjahreswerte. Es wird mit keinen starken Veränderungen im weiteren Jahresverlauf gerechnet.
Strom und Emissionszertifikate
1. Halbjahr 2024 | 2023 | Veränderung | ||
absolut | % | |||
Grundlaststrom (Folgejahr) in €/MWh | ||||
Durchschnittspreis | 85,7 | 137,2 | –51,5 | –37,5 |
Höchstpreis | 102,8 | 219,3 | –116,5 | –53,1 |
Tiefstpreis | 67,6 | 86,2 | – 18,6 | –21,6 |
Endpreis per 30.06./31.12. | 91,3 | 95,5 | –4,2 | –4,4 |
Emissionszertifikate in €/t CO₂ | ||||
Durchschnittspreis | 65,7 | 85,3 | –19,6 | –23,0 |
Höchstpreis | 81,3 | 101,3 | –20,0 | –19,7 |
Tiefstpreis | 51,1 | 66,0 | –14,9 | – 22,6 |
Endpreis per 30.06./31.12. | 67,5 | 80,4 | –12,9 | –16,0 |
Quelle: Refinitiv
Die Notierungen am Terminmarkt für Strom mit Lieferung im Folgejahr sind im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr stark gefallen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 trieb v. a. der Mangel an Erdgas die Strompreise. Mit der Entspannung der Gasversorgung ist zuletzt auch das Strompreisniveau im Großhandel gesunken. Die Verbraucherpreise für Strom in Deutschland liegen im langfristigen Vergleich jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Preisbremsen für Strom und Gas sind Ende 2023 ausgelaufen. Ab 2024 wirken spürbar höhere Netzentgelte preistreibend.
Der Preis für Emissionszertifikate im Europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS) war im ersten Halbjahr 2024 rückläufig. Ein Grund ist der geringe Bedarf an Zertifikaten bei schwacher Industrieproduktion in der EU. Weiterhin wird die Nachfrage durch eine erhöhte Verfügbarkeit erneuerbarer Energien gesenkt.