Ergebnisentwicklung

Die wirtschaftliche Entwicklung des DB-Konzerns war im ersten Halbjahr 2024 v. a. durch den schlechten Zustand der Infrastruktur und die noch nicht umgesetzten zusätzlichen ertragswirksamen Bundesmittel v. a. für In­standhaltungs­maßnahmen in der Infrastruktur, den Einzel­wagen­verkehr bei DB Cargo und die Ablösung der Vorleis­tungen aus dem Vorjahr (insgesamt rund 1,3 Mrd. €) geprägt. Belastungen resultierten zudem aus der Umsetzung weiterer Infrastrukturmaßnahmen, tarifbedingt höheren Personalkosten sowie Streiks. Im DB-Konzern wurden kurz- und mittelfristige Gegensteuerungsmaßnahmen (u. a. eine qualifizierte Ausgabensteuerung) zur Ergebnisverbesserung eingeleitet, die bereits im ersten Halbjahr 2024 einen positiven Beitrag leisteten.

Die opera­ti­ven Ergebnisgrößen gingen in der Folge spür­bar zurück, das bereinigte EBIT war negativ. Im Personen- und Schienengüterverkehr sowie in der Infrastruktur blieb die Situation angespannt.

  • Im Systemverbund Bahn wurden höhere Aufwen­dun­gen insbesondere für Personal (Ka­pa­zitätsausbau und Tarifeffekte) und zu­sätzliche Infrastrukturmaßnahmen nur teilweise durch mengen- und preisbedingt niedrigere Energiebezugsaufwendungen bei DB Energie sowie Gegensteuerungsmaßnahmen kompensiert. Die Umsatzentwicklung war insgesamt stabil.
  • Die operative Ergebnisentwicklung bei DB Schenker war schwächer, v. a. getrieben durch die Frachtratenentwicklung in der Luft- und Seefracht, blieb aber deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.

Weitere Informationen im Abschnitt Entwicklung der Ge­schäfts­felder.

Überleitung auf die bereinigte Ergebnisrechnung

Die Überleitung auf die bereinigte Ergebnisdarstellung erfolgt in zwei Schritten. Das Vorgehen bei den Umgliederun­gen und Bereinigungen ist unverändert und im Integrierten Bericht 2023 erläutert.

Entwicklung im ersten Halbjahr 2024

Die Ertragsentwicklung war insgesamt etwas rückläufig:

  • Umsatz (–3,0%/–695 Mio. €): leichter Umsatzrückgang, getrie­ben durch DB Schenker.
  • Sonstige betriebliche Erträge (–0,7%/– 9 Mio. €): in etwa auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2023. Geringere staatliche Zuschüsse bei DB Cargo (insbesondere Förderungen des Einzelwagenverkehrs und Trassenpreisförderung) wurden durch einen Anstieg der Leistungen für Dritte u. a. bei DB Fernverkehr nahezu vollständig kompensiert.

Auf der Aufwandsseite kam es infolge höherer Personalkosten sowie der Umsetzung weiterer Infrastrukturmaßnahmen zu zusätzlichen Belastungen:

  • Personalaufwand (+7,9%/+726 Mio. €): deutlicher Anstieg, getrieben durch Tarifeffekte und einen höheren durchschnittlichen Mitarbeitendenbestand im Systemverbund Bahn. Produktivitätssteigerungen bei DB Schenker wirkten gegenläufig teilweise dämpfend.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen (+5,1%/+118 Mio. €): Anstieg u. a. infolge höherer Aufwendungen ­­für Schadenersatz, IT-Dienstleistungen und Mieten im Systemverbund Bahn.
  • Abschreibungen (+4,2%/+79 Mio. €): investitions­bedingter Anstieg.

 

Überleitung auf die bereinigte Gewinn- und Verlustrechnung / in Mio. €

1. Halbjahr

Veränderung

2024

Umgliederungen

Bereinigung

Sondereffekte

2024 bereinigt

2023 bereinigt

absolut

davon

Konsolidierungskreiseffekte

davon

Währungskurseffekte

%

Umsatz

22.310

22.310

23.005

–695

–20

–60

–3,0

Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen

2.446

2.446

2.133

+313

–0

+1

+14,7

Sonstige betriebliche Erträge

1.324

–17

1.307

1.316

–9

–5

–0

–0,7

Materialaufwand

–12.400

–12.400

–12.758

+358

+12

+44

–2,8

Personalaufwand

–10.016

78

–9.938

–9.212

–726

+11

+4

+7,9

Sonstige betriebliche Aufwendungen

–2.442

18

–2.424

–2.306

–118

+5

+2

+5,1

EBITDA

1.222

79

1.301

2.178

–877

+3

–9

–40,3

Abschreibungen

–1.985

6

1

–1.978

–1.899

–79

+1

+2

+4,2

Operatives Ergebnis (EBIT) | EBIT bereinigt

– 763

6

80

–677

279

–956

+4

–7

Zinsergebnis | Operativer Zinssaldo

–412

12

4

–396

–284

–112

+0

–1

+39,4

Operatives Ergebnis nach Zinsen

–1.175

18

84

–1.073

–5

–1.068

+4

–8

Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen | Beteiligungsergebnis

8

8

6

+2

+4

+33,3

Übriges Finanzergebnis

54

–12

42

7

+35

+0

+2

PPA-Amortisation Kundenverträge

–6

– 6

–5

–1

–0

+20,0

Außerordentliches Ergebnis

–84

–84

29

–113

+4

Ergebnis vor Ertragsteuern

– 1.113

–1.113

32

–1.145

+4

+2

Ertragsteuern

–92

–92

–144

+52

–0

+2

–36,1

tatsächliche Ertragsteuern

–84

–84

–133

+49

–36,8

latenter Steueraufwand (–)/-ertrag (+)

–8

–8

–11

+3

–27,3

Ergebnis nach Ertragsteuern (fortgeführte Geschäftsbereiche)

–1.205

–1.205

–112

–1.093

+4

+4

Ergebnis nach Ertragsteuern (nicht fortgeführter Geschäftsbereich)

–26

–26

41

–67

+10

–0

Ergebnis nach Ertragsteuern

–1.231

–1.231

–71

–1.160

+14

+4

Aktionäre der DB AG

–1.256

–1.256

–97

–1.159

Hybridkapitalgeber

13

13

13

andere Gesellschafter (nicht beherrschende Anteile)

12

12

13

–1

–7,7

Werte für das erste Halbjahr 2023 wegen der Umgliederung von DB Arriva angepasst.

Gegenläufig wirkte die Entwicklung des Materialaufwands, der getrieben durch die Frachtratenentwicklung bei DB Schenker zurückging:

  • Materialaufwand (–2,8%/–358 Mio. €): Der Rückgang wurde v. a. getrieben durch eine weitere Frachtratennormalisierung bei DB Schenker. Im Systemverbund Bahn stieg der Materialaufwand gegenläufig insgesamt leicht. Insbesondere die Aufwendungen für die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und Verfügbarkeit der Infrastruktur stiegen auf hohem Niveau im ersten Halbjahr 2024 noch einmal deutlich an. Kompensationszahlungen durch den Bund für die im Vorjahr vorfinanzierten Maßnahmen erfolgten im ersten Halbjahr 2024 noch nicht. Volumen- und preisbedingt niedrigere Energiebezugsaufwendungen bei DB Energie wirkten größtenteils kompensierend.

Weitere Informationen im Abschnitt Entwicklung der Geschäftsfelder.

Das bereinigte EBIT und das bereinigte EBITDA gingen entsprechend spürbar zurück.

  • Operativer Zinssaldo (+39,4%/‒112 Mio. €): negative Entwicklung resultierte aus dem höheren Zinsniveau sowie einem höheren durchschnittlichen Finanzschuldenbestand.

Auch das operative Ergebnis nach Zinsen sank spürbar.

  • Beteiligungsergebnis (+33,3%/+2 Mio. €): Anstieg auf einem niedri­gen Niveau.
  • Übriges Finanzergebnis (+35 Mio. €): deutlicher Anstieg auf niedrigem Niveau v. a. durch Währungskurseffek­te sowie positive Effekte aus abgeschlossenen Sicherungsgeschäften, die im Saldo einen geringeren Aufwand als im ersten Halbjahr 2023 ergaben. Gegenläufig wirkten u. a. negative Effekte aus der Auf- und Abzinsung von Rück­stellungen, die im Saldo einen Aufwand ergaben (im ersten Halbjahr 2023: Ertrag), sowie Wertberichtigungen von Beteiligungen teilweise kompensierend.
  • Außerordentliches Ergebnis (‒ 113 Mio. €): ging deutlich zurück und war negativ, v. a. infolge des Wegfalls positiver Effekte im Zusammenhang mit der Strompreisbremse im ersten Halbjahr 2024 sowie höherer Restruktu­rierungskosten bei DB Schenker. Positive Effekte resultier­ten aus Anpassungen von Rückstellungen bei DB Cargo.

Außerordentliches Ergebnis / in Mio. €

1. Halbjahr

2024

davon EBIT-

wirksam

2023

davon EBIT-

wirksam

DB Fernverkehr

94

94

DB Regio

0

0

–4

‒4

DB Cargo

15

15

21

21

DB InfraGO

–5

–7

‒2

DB Energie

Sonstige/Konsolidierung Systemverbund Bahn

– 76

‒78

–76

‒76

Systemverbund Bahn

–66

‒63

28

33

DB Schenker

–17

‒ 17

1

1

Konsolidierung Übrige

0

0

DB-Konzern 1)

–84

‒ 80

29

34

davon Strompreisbremse

142

142

davon Restrukturierungsmaßnahmen

‒63

‒63

‒66

‒66

1) Wert für das erste Halbjahr 2023 wegen der Umgliederung von DB Arriva angepasst.

Entsprechend entwickelte sich auch das Ergebnis vor Ertragsteuern deutlich rückläufig und war negativ.

Die Entwicklung der Ertragsteuerposi­tion (‒36,1%/+52 Mio. €) war zwar deutlich besser, belastete die Entwicklung jedoch trotzdem:

  • Die tatsächlichen Ertragsteuern waren maßgeblich für die Entwicklung und sanken aufgrund rückläufiger Ergebnisse bei einigen ausländischen Konzern­gesell­schaf­ten (v. a. bei DB Schenker).
  • Die latenten Steuern gingen auf niedrigem Niveau weiter zurück.

In der Folge ging das Ergebnis nach Ertragsteuern der fortgeführten Geschäftsbereiche etwas weniger deutlich zurück, blieb aber spürbar negativ. Das Ergebnis nach Ertragsteuern des nicht fortgeführten Geschäftsbereichs entwickelte sich ebenfalls schwächer und war negativ (im ersten Halbjahr 2023: positiv). Hier wirkte insbesondere der Abgangsverlust im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung von DB Arriva, der durch positive Abschreibungseffekte im Zusammenhang mit der IFRS-5-Bilanzierung und die Ergeb­nisentwicklung von DB Arriva bis zum Entkonsolidierungszeitpunkt größtenteils kompensiert wurde.