Klimaschutz

Wir wollen bis 2040 klimaneutral sein. Bis dahin werden wir:

  • Ab 2025 alle unsere Werke, Bürogebäude und Bahnhöfe in Deutschland zu 100% mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen.
  • Bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien am DB-Bahnstrommix in Deutschland auf 80% erhöhen.
  • Bis spätestens 2038 den DB-Schienenverkehr in Deutschland vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien betreiben.

Wir haben uns zu einem wissenschaftsbasierten 1,5-Grad-konformen Klimaschutzziel im Rahmen der Science Based Targets initiative (SBTi) bekannt. Im Sommer 2024 werden wir unser Klimaschutzziel auf Basis absoluter Treibhausgasreduktionspfade bei der SBTi zur Validierung einreichen. Für die Erweiterung unserer Treibhausgasbudgets entwickeln wir derzeit einen Fahrplan zur Steuerung der relevanten Scope-­3-Emissionen. Für Scope 3.1 (Eingekaufte Güter und Dienstleistungen) und Scope 3.2 (Kapitalgüter) wird die Verankerung eines Supplier Engagement Targets angestrebt mit dem Ziel, dass sich unsere Lieferanten auch zu wissenschaftsbasierten Klimazielen verpflichten. In Übereinstimmung mit den Vorgaben der SBTi werden wir ab 2024 jährlich die absoluten Treibhausgasemissionen berichten.

Neben der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien wollen wir Energie auch möglichst effizient nutzen. Deshalb setzen wir bei unseren Zügen auf Bremsenergierückspeisung. Darüber hinaus schulen und unterstützen wir unsere Fahrzeugführer:innen im energiesparenden Fahren. Der kontinuierliche Roll-out von Fahrassistenzsystemen hilft uns dabei, die Energieeffizienz zu erhöhen. Seit April 2024 setzen wir bundesweit auch auf den intelligenten Energiesparmodus bei Zuganzeigern auf Bahnsteigen, um Energie an den Bahnhöfen einzusparen. Insbesondere nachts oder in Betriebspausen gibt es längere Zeiten, in denen die Zuganzeiger nicht gebraucht werden. Bei rund 1.900 Geräten deutschlandweit reduziert der Energiesparmodus die Hintergrundbeleuchtung der Zuganzeiger oder schaltet sie ganz aus, wo es aus sicherheitstechnischen Gründen möglich ist.

Auf dem Weg zum klimaneutralen DB-Konzern wollen wir keine fossilen Kraftstoffe mehr nutzen. Schon heute werden über 90% unserer Transporte im Schienenpersonen- und -güterverkehr in Deutschland (basierend auf Ltkm) elektrisch erbracht. Wir setzen auch auf einen technologieoffenen Ansatz mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen.

Wir investieren in grüne Technologien, etwa in den ska­lier­ten Einsatz des Biokraftstoffs HVO (Hydrotreated Vegetable Oil). Im Vergleich zum herkömmlichen Diesel werden je nach Rohstoffzusammensetzung bilanziell rund 85 bis 90% weniger Treibhausgasemissionen verursacht. 2024 wurden ­sieben weitere Schienentankstellen auf HVO umgestellt. Bei DB Bahnbau sind nun rund 93% der Fahrzeugflotte für HVO freigegeben (knapp 3.400 Fahrzeuge).

Neben dem Einsatz von HVO als Brückentechnologie erproben wir auch alternative Antriebe. Im Mai 2024 haben wir in Heide erstmals eine Oberleitungsinselanlage zur Versorgung von Akkuzügen im Schienenpersonennahverkehr in Betrieb genommen. Die Anlage ist die erste von drei Oberleitungsinselanlagen, die an der Westküste von Schleswig-Holstein zur Versorgung des dortigen Akkunetzes errichtet werden.

Weniger Treibhausgase emittieren wir auch durch neue Züge, die energieeffizienter sind. Der Ausbau der Flotte geht 2024 weiter: Wir erhalten durchschnittlich alle drei Wochen einen neuen ICE.

Zusätzlich setzen wir auf eine klimafreundliche Wärme­versorgung in unseren Gebäuden, weshalb wir an verschiedenen Konzepten und Maßnahmen arbeiten. Dazu gehört, dass wir mit fossilen Energieträgern betriebene Anlagen schrittweise am Ende ihres Lebenszyklus durch klimafreundliche Alternativen ersetzen. Im Januar 2024 wurde z. B. der Bahnhof Osnabrück mit einer Wärmepumpe ausgestattet.

Positiv auf unsere Klimabilanz wirken sich auch die Digita­lisierung des Schienenverkehrs sowie Investitionen in unsere Infrastruktur aus. Z. B. entwickeln wir nutzerzentriert die da­tengetriebene Empfehlungssoftware Recommender weiter, die möglichst kurze Umleitungsrouten basierend auf aktuellen Streckenauslastungen identifiziert. Nachdem der Recommender seit November 2023 in zwei Regionen in der Baubetriebsplanung im Rahmen einer Pilotphase im operativen Einsatz ist, wurde im ersten Halbjahr 2024 die Region Süd-West erfolgreich integriert.

Weiterführende Informationen zu einzelnen Klimaschutzmaßnahmen finden sich im Kapitel Entwicklung der Geschäftsfelder.

Anpassung an den Klimawandel

Als Betreiber kritischer Infrastruktur und als Flächenorga­nisation sind wir von den Auswirkungen des Klimawandels in unserem Kerngeschäft stark betroffen. Deshalb haben wir unsere Bemühungen verstärkt, um uns auf die durch den Klimawandel zunehmenden Witterungsextreme vorzubereiten. Unsere Maßnahmen haben wir im Programm Klimaresiliente Bahntechnik gebündelt.

Zur Ermittlung der künftigen Klimawirkungen in Deutschland auf den DB-Konzern wurde die bereits für das bisherige Geschäftsfeld Personenbahnhöfe benutzte Methodik der Expositionsanalyse ausgeweitet. Wir nutzen hierfür die klima­tologischen Daten der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS-Basisdienst) als aner­kannte Datengrundlage für unsere Ana­lysen. Die Ergebnisse bestätigen die bisherigen Aussagen zu den künftig erwartbaren Klimawirkungen in Deutschland für den Systemverbund Bahn. Aktuell führen wir vertiefende Ana­lysen durch, bei denen die speziellen Anforderungen aus den Geschäftsfeldern an Klimaindikatoren berücksichtigt werden – ein weiterer wichtiger Schritt zur strategischen Wei­ter­­­­entwicklung unseres Klimaresilienzmanagements.