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Geschäftsverlauf
Gemischtes Umfeld für globale und europäische Verkehrsmärkte
Politische Unsicherheiten belasten den Welthandel
Nach hohen Wachstumsraten in den vergangenen zweiJahren verliert der Welthandel derzeit merklich an Schwung. Neben der allgemeinen Entschleunigung des Wirtschaftswachstums sind insbesondere politische Risiken für den Rückgang des Handelswachstums verantwortlich. Unter anderem die protektionistische Handelspolitik der USA sowie die Brexit-Unsicherheiten veranlassen Unternehmen dazu, ihre Investitionen zurückzustellen, und belasten damit die Nachfrage nach Warentransporten.
Dem stehen weiter positive Bedingungen im Personenverkehr gegenüber. Die Nachfrage bleibt unter anderem aufgrund steigender Einkommen in Deutschland und Europa hoch. Der gesetzliche Rahmen für die im Personenverkehr tätigen Unternehmen ist in Europa trotz voranschreitender Liberalisierung nach wie vor sehr unterschiedlich.
Globales Wirtschaftswachstum schwächt sich ab – in Europa wirkt Binnennachfrage stabilisierend
In der ersten Jahreshälfte 2019 hat sich das globale Wirtschaftswachstum weiter abgeschwächt. Dabei entwickelt sich die Wirtschaft sowohl in Asien als auch in Nordamerika weniger dynamisch als zuvor, aber dennoch solide. In beiden Regionen machen sich unter anderem die von den USA und China eingeführten Zölle bemerkbar, die nicht nur die direkten Kosten für den Warenhandel steigen lassen, sondern auch die Unsicherheit der Unternehmen erhöhen.
Die gegenwärtige Unsicherheit hat zudem den Aufwertungsdruck auf den US-Dollar verstärkt und so die Finanzierungsprobleme mehrerer Schwellen- und Entwicklungsländer verschärft. Deren Kosten für das Bedienen der Schulden sind gestiegen, wodurch weniger Ressourcen für Investitionen zur Verfügung stehen. Auch diese Entwicklung hat zur Abkühlung des Wirtschaftswachstums sowie des Welthandels beigetragen.
Von der schwachen Nachfrage nach Investitionsgütern ist derzeit besonders die europäische Industrie betroffen, die ein deutlich geringeres Exportwachstum als in den Vorjahren verzeichnet. Die Binnennachfrage ist hingegen weiterhin hoch. Ein anhaltendes Beschäftigungswachstum und steigende Löhne stützen den kräftigen privaten Konsum. Auch die Investitionen europäischer Firmen bleiben solide.
Eine ähnliche Entwicklung ist in Deutschland zu beobachten: Die robuste Inlandsnachfrage sowie ein anhaltendes Wachstum in den Bereichen Bau und Dienstleistung stützen die Wirtschaft. Die Industrieproduktion ist dagegen in der ersten Jahreshälfte 2019 zurückgegangen. Hierfür ist einerseits die geringe Nachfrage aus dem außereuropäischen Ausland verantwortlich, andererseits wird die deutsche Automobilindustrie nach wie vor durch die Zertifizierungsprobleme des Vorjahres belastet. Insgesamt ergibt sich daher ein im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 leicht abgeschwächtes Wirtschaftswachstum.