Prognosebericht

Güterverkehr und Logistik

Voraussichtliche Marktentwicklung / in %

2023

2024

(Prognose
März)

2024

(Prognose
Juli)

Deutscher Güterverkehr (Basis tkm)

–4,9

+0,1

–0,6

Europäischer Schienengüterverkehr (Basis tkm)

–6,8

+0,1

–2,5

Europäischer Landverkehr (Basis Umsatz)

–6,1

+4,5

+2,2

Nach dem starken Einbruch der Güterverkehrsleistung im Vorjahr werden 2024 in Deutschland aufgrund der fortgesetzt schwachen Impulse aus den kriselnden Kernindustrien für den Gesamtmarkt keine Aufholeffekte erwartet. Die vorliegenden Daten zeigen für das erste Quartal 2024 erneut einen Verlust gegenüber dem Vorjahr. Im zweiten Halbjahr 2024 sollte sich die Transportnachfrage zwar etwas erholen. Die hinter den Erwartungen zurückbleibende wirtschaftliche Entwicklung im ersten Halbjahr 2024 hat jedoch zur Folge, dass die Verkehrsmarktprognosen für das Gesamtjahr 2024 nach unten korrigiert wurden. Der Markt ist durch einen anhaltenden Wettbewerbsdruck gekennzeichnet.

  • Der Schienengüterverkehr wird sich 2024 voraussichtlich leicht unter dem Vorjahr bewegen. Branchen mit Vorjahresrückgängen, wie bspw. Stahl oder der Kombinierte Verkehr, erholen sich 2024 nur leicht oder stagnieren. Die Chemiebranche verzeichnet erste Aufholeffekte. Dem stehen die Rückgänge von Baustoff- und Kohletransporten sowie ein hohes Bauaufkommen auf der Infrastruktur im zweiten Halbjahr 2024 gegenüber, wodurch insgesamt ein leichter Rückgang erwartet wird.
  • Der Straßengüterverkehr dürfte 2024 ebenfalls leicht zurückgehen, im Vergleich zur Schiene fällt der Rückgang vermutlich etwas schwächer aus. Trotz höherer Mautsätze bleibt das Lkw-Aufkommen 2024 unverändert, die leichte Erholung der Gesamtwirtschaft wird jedoch durch einen erneuten Rückgang in der Bau- und Industrieproduktion ausgeglichen, was insgesamt zu leicht rückläufigen Transportmengen führt.
  • Auch die Verkehrsleistung in der Binnenschifffahrt wird trotz der massiven Verluste im Vorjahr 2024 keine Aufholeffekte verzeichnen. Ein erneuter Rückgang bei den Kohletransporten sowie die nur schwache Erholung der Stahl- und Chemietransporte sorgen für einen leichten Rückgang 2024.
  • Es wird davon ausgegangen, dass die Verkehrsleistung des europäischen Güterverkehrs auch 2024 zurückgeht. Weiter kriselnde Industriebranchen schwächen die Transportnachfrage spürbar. Bei den Containermengen werden für das zweite Halbjahr 2024 leichte Erholungseffekte erwartet.
  • Die Umsätze im europäischen Straßengüterverkehr erholen sich 2024 infolge der anhaltenden Konjunkturschwäche langsamer als erwartet. Unternehmen kämpfen weiter mit Kostendruck bei Energie, Maut und Löhnen. Der seit Jahren bestehende Fahrermangel wirkt sich infolge der schwachen Auftragslage weniger extrem, aber noch deutlich spürbar aus.
  • Die außerordentliche Entwicklung auf dem Seefrachtmarkt wird voraussichtlich mit dem Ende der »Peak-Season« im vierten Quartal 2024 abklingen, wo die Nachfrage erfahrungsgemäß nachlässt. Gleichzeitig werden 2024 weiterhin viele Schiffsneubauten ausgeliefert, die auf der Angebotsseite dem Ratendruck ebenfalls entgegenwirken sollten. Die Situation im Roten Meer hat weiter einen wesentlichen Einfluss auf die Kapazität und die Raten, bei dem ein Ende nicht prognostizierbar ist.
  • Der Luftfrachtmarkt ist insbesondere durch den starken Anstieg des E-Commerce-Geschäfts geprägt, das den Markt aus Asien heraus dominiert und voraussichtlich weiter wachsen wird. Mit steigenden Volumina und Raten in der Luftfracht wird ab dem Einsetzen der Hochsaison im dritten Quartal 2024 gerechnet.
  • Es ist davon auszugehen, dass der Kontraktlogistikmarkt sein Wachstum fortsetzen wird. Es wird jedoch nicht erwartet, dass das Wachstumstempo das Niveau von 2023 übersteigt, da verschiedene Risiken wie eine Verlangsamung der Wirtschaft, zunehmende geopolitische Spannungen und andere Faktoren den Markt beeinträchtigen können.
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