Entwicklung im ersten Halbjahr 2025
- Preisanpassungen, der Wegfall von Streikeffekten aus dem ersten Halbjahr 2024 sowie Aufwandszuschüsse des Bundes führten zu deutlicher Ergebnisverbesserung.
- Zusätzliche Belastungen aus höheren Instandhaltungsmaßnahmen zur Qualitätsverbesserung, gestiegenen betrieblichen und infrastrukturbedingten Schadenersatzzahlungen an EVU, Tarifeffekten sowie einer gestiegenen Mitarbeitendenzahl.
DB INFRAGO | 1. Halbjahr | Veränderung | ||
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2025 | 2024 | absolut | % | |
Pünktlichkeit Schiene DB-Konzern in Deutschland in % | 89,4 | 89,9 | ‒0,5 | – |
Pünktlichkeit Schiene in Deutschland 1) in % | 88,1 | 88,8 | ‒0,7 | – |
Anlagenqualität (Bahnhöfe) in Schulnote | 2,78 2) | 2,78 2) | ‒ | – |
Betriebsleistung auf dem Netz in Mio. Trkm | 553,8 | 547,6 | +6,2 | +1,1 |
davon konzernexterne Bahnen | 227,0 | 223,4 | +3,6 | +1,6 |
Anteil konzernexterner Bahnen in % | 41,0 | 40,8 | +0,2 | – |
Stationshalte in Mio. | 79,9 | 80,4 | –0,5 | –0,6 |
davon konzernexterne Bahnen | 24,2 | 24,7 | –0,5 | –2,0 |
Gesamtumsatz 3) in Mio. € | 4.319 | 4,087 | +232 | +5,7 |
davon Trassenerlöse | 3.421 | 3.050 | +371 | +12,2 |
davon Verkehrsstation | 430 | 554 | –124 | –22,4 |
davon Vermarktung | 223 | 188 | +35 | +18,6 |
Außenumsatz 3) in Mio. € | 1.588 | 1.522 | +66 | +4,3 |
Anteil am Gesamtumsatz in % | 36,8 | 37,2 | –0,4 | – |
EBITDA bereinigt 3) in Mio. € | 333 | –261 | +594 | – |
EBIT bereinigt 3) in Mio. € | –204 | –700 | +496 | –70,9 |
Brutto-Investitionen 3) in Mio. € | 6.007 | 5.635 | +372 | +6,6 |
Eigenfinanzierte Netto-Investitionen 3), 4) in Mio. € | 537 | 706 | –169 | –23,9 |
Mitarbeitende per 30.06. 3), 5) in VZP | 71.922 | 69.797 | +2.125 | +3,0 |
Mitarbeitende im Durchschnitt 3), 5) in VZP | 71.453 | 68.651 | +2.802 | +4,1 |
1) Konzernexterne und -interne Eisenbahnverkehrsunternehmen.
2) Vorläufiger ungerundeter Wert.
3) Wert für das erste Halbjahr 2024 wegen der Verschmelzung der DB Kommunikationstechnik GmbH angepasst.
4) Ohne Eigenkapitalerhöhungen des Bundes zur Infrastrukturfinanzierung.
5) Seit dem ersten Halbjahr 2025 ohne Praktikant:innen und Werkstudent:innen. Wert per 30. Juni 2024 bzw. des ersten Halbjahres 2024 wurde nicht angepasst.
Die Pünktlichkeit des DB-Konzerns sowie der Schiene in Deutschland entwickelte sich im ersten Halbjahr 2025 rückläufig. Hauptursachen sind die vielen Anlagenstörungen, ein hohes Bauvolumen in Verbindung mit einer Vielzahl von kurzfristig notwendigen Baubedarfen sowie eine sehr hohe Auslastung der Schieneninfrastruktur v. a. im Hochleistungsnetz. Auch eine weiterhin hohe Anzahl von Eingriffen in den Eisenbahnbetrieb durch Dritte sowie behördliche Einsätze wirken sich negativ auf die Pünktlichkeit aus.
Die Anlagenqualität (Bahnhöfe) liegt im ersten Halbjahr 2025 auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2024.
Die Leistungsentwicklung war differenziert:
- Trassennachfrage: insgesamt leichter Anstieg, v. a. infolge des Wegfalls von Streikeffekten aus dem ersten Halbjahr 2024. Baubedingte Ausfälle wirkten gegenläufig weiterhin belastend.
- Der Nachfrageanstieg konzernexterner Kunden resultierte insbesondere aus der Übernahme von Verkehren im Güterverkehr. Gegenläufig wirkte ein Rückgang im Personennahverkehr, wo Verkehre abgegeben wurden.
- Die Nachfrage bei konzerninternen Kunden lag leicht über dem Niveau des ersten Halbjahres 2024. Zuwächse im Personenverkehr (insbesondere DB Regio) wurden durch einen Rückgang bei DB Cargo nahezu vollständig aufgezehrt.
- Stationshalte: Entwicklung auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2024. Negative Effekte aus einem zusätzlichen Verkehrstag im ersten Halbjahr 2024 wurden durch den Wegfall negativer Streikeffekte nahezu vollständig aufgezehrt.
Die wirtschaftliche Entwicklung war insgesamt positiv, blieb aber herausfordernd. Sie wurde ganz wesentlich durch den Wegfall von Vorleistungen für Instandhaltungsleistungen aus dem ersten Halbjahr 2024 getragen, die vom Bund erst im zweiten Halbjahr 2024 ausgeglichen wurden. Zusätzliche Belastungen im Wesentlichen aus der Ausweitung von Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und Verfügbarkeit sowie Tarifsteigerungen wirkten dämpfend. Die bereinigten Ergebnisgrößen verbesserten sich stark; das bereinigte EBIT war allerdings weiterhin deutlich negativ.
Die Ertragsentwicklung war insgesamt deutlich besser:
- Sonstige betriebliche Erträge (+165%/+728 Mio. €): sehr deutliche Zunahme, ganz wesentlich infolge der Förderung von Instandhaltungsleistungen in der Schieneninfrastruktur durch den Bund, die im Vorjahr erst im zweiten Halbjahr umgesetzt wurde. Zudem stiegen u. a. auch die Projekterträge.
- Umsatz (+5,7%/+232 Mio. €): deutlicher Anstieg infolge des Wegfalls negativer Streikeffekte aus dem ersten Halbjahr 2024 sowie aufgrund von Preisanpassungen. Aus Anpassungen des Trassen- und Stationspreissystems ergibt sich zudem eine erfolgsneutrale Verschiebung von Umsätzen vom Geschäftsbereich Personenbahnhöfe zugunsten des Geschäftsbereichs Fahrweg.
Die Aufwandsseite stieg spürbar an, insbesondere im Personalaufwand infolge von Tarifeffekten und für Maßnahmen zur Instandhaltung und zur Qualitätsverbesserung:
- Personalaufwand (+13,1%/+335 Mio. €): deutlicher Anstieg resultierte aus Tarifeffekten sowie der höheren durchschnittlichen Mitarbeitendenzahl.
- Sonstige betriebliche Aufwendungen (+9,0%/+100 Mio. €): Zunahme im Wesentlichen durch höhere betriebliche und infrastrukturbedingte Schadenersatzzahlungen an interne und externe EVU sowie mengenbedingt höhere Projektaufwendungen.
- Abschreibungen (+22,3%/+98 Mio. €): investitionsbedingter Anstieg. Investitionen in die Schieneninfrastruktur werden seit dem Vorjahr auch durch Eigenkapitalmaßnahmen des Bundes finanziert. Dies führt zu höheren abschreibungspflichtigen Vermögenswerten und in der Folge einem grundsätzlich höheren Niveau der Abschreibungen. Im Gegensatz zu durch Eigenkapital finanzierten Investitionen werden Investitionszuschüsse direkt von den Anschaffungs- und Herstellungskosten der bezuschussten Vermögenswerte abgesetzt.
- Materialaufwand (+4,1%/+90 Mio. €): Anstieg ist maßgeblich auf eine weitere Intensivierung der Instandhaltungsleistungen zur Verbesserung der Qualität und Verfügbarkeit der Schieneninfrastruktur zurückzuführen. Zudem führten Preiseffekte zu zusätzlichen Belastungen. Darüber hinaus stiegen die Aufwendungen für bezogene Leistungen, u. a. für Transport, Grünpflege sowie Sicherheits- und Ordnungsdienste. Preisbedingt niedrigere Aufwendungen für Energie wirkten teilweise kompensierend.
Die Investitionen stiegen v. a. infolge höherer Investitionen in das Bestandsnetz deutlich an. Die eigenfinanzierten Netto-Investitionen gingen infolge von Stichtagseffekten zurück.
Die Zahl der Mitarbeitenden ist maßgeblich durch Zugänge insbesondere in den Bereichen Projektmanagement, Betrieb und Instandhaltung gestiegen. Die konzerninterne Übertragung von Mitarbeitenden der DB E&C führte zu einem zusätzlichen Anstieg der Mitarbeitendenzahl.