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Grüne Transformation

Klimaschutz

Um die deutschen und europäischen Klimaschutzziele erreichen zu können, braucht es eine nachhaltige Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Schließlich gehört der elektrifizierte Schienenverkehr zu den klimafreundlichsten Formen der Massenmobilität. Diesen Wettbewerbsvorteil wollen wir durch unser ambitioniertes Net-Zero-Ziel weiter stärken.

Wir wollen klimaneutral werden und haben uns verpflichtet, unsere Treibhausgasemissionen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg bis 2040 auf Net Zero zu reduzieren, d. h. eine Reduzierung der Scope-1- bis -3-Emissionen um mindestens 90% im Vergleich zu 2019. Die schwer oder anderweitig nicht vermeidbaren Restemissionen von maximal 10% wollen wir ab 2040 neutralisieren. Dieses Ziel wurde im März 2025 durch die Science Based Target initiative (SBTi) bestätigt. Bei unserer Dekarbonisierungsstrategie halten wir uns an den wissenschaftsbasierten Net-Zero-Standard der SBTi und folgen damit laut SBTi einem 1,5 -° C - Pfad.

Um unser Net-Zero-Ziel mit unseren Zwischenzielen in den Scopes 1 bis 3 zu erreichen, setzen wir auf vier Hebel:

  • Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien,
  • Ausstieg aus dem Diesel und Elektrifizierung von Strecken,
  • Steigerung der Energieeffizienz sowie
  • Einsatz emissionsreduzierter Baustoffe.

Der bisherige Hebel »Wärmewende« wurde im ersten Halbjahr 2025 den Hebeln »Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien« sowie »Steigerung der Energieeffizienz« zugeordnet. Der Hebel »Einsatz emissionsreduzierter Baustoffe« wurde als neuer Hebel definiert.

Erhöhung des Anteils Erneuerbarer Energien

Spätestens 2038 wollen wir den elektrifizierten DB-Schienenverkehr in Deutschland vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien betreiben. Bereits heute sind Reisende in unseren Fernverkehrszügen in Deutschland mit 100% Ökostrom Nr. 1 unterwegs. Seit Anfang 2025 werden alle Bahnhöfe, Instandhaltungswerke, Bürogebäude Nr. 147 und Anlagen wie z. B. Stellwerke oder Weichenheizungen in Deutschland, die von DB Energie beliefert werden, mit Ökostrom versorgt. Auf dem Weg zu Net-Zero-Emissionen wollen wir auch die Wärme­ver­sorgung Nr. 97 von DB-Gebäuden klimafreundlicher gestalten und möglichst keine fossilen Energieträger mehr nutzen. Daher ersetzen wir schrittweise mit fossilen Energieträgern betriebene Anlagen am Ende ihres Lebenszyklus durch klima­freundlichere Alternativen. Neben den 19 Standorten, die wir bereits 2024 umgerüstet haben, befinden sich aktuell rund 20 weitere Standorte in der Planungsphase.

Ausstieg aus dem Diesel und Elektri­fizierung von Strecken

Auf dem Weg zu Net Zero wollen wir keine fossilen Kraftstoffe mehr nutzen. Daher setzen wir im Rahmen unserer Dekarbonisierungsstrategie u. a. auf die weitere Elektrifizierung unseres Streckennetzes. Schon heute werden über 90% unserer Transporte im Schienenpersonen- und -güterverkehr in Deutschland (basierend auf Leistungstonnen-km; Ltkm) elektrisch erbracht. Jedoch wird es auch in Zukunft Streckenabschnitte geben, die aufgrund geografischer oder betrieblicher Besonderheiten nicht elektrifiziert werden können. Dort setzen wir auf einen technologieoffenen Ansatz mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen als Ersatz für fossilen Diesel.

Bei alternativen Kraftstoffen liegt der Fokus des DB-Konzerns aktuell auf dem Biokraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) Nr. 164 als Brückentechnologie und kurzfristige Klimaschutzmaßnahme. Das vom DB-Konzern eingesetzte HVO wird ausschließlich aus biologischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt und verursacht im Vergleich zum herkömmlichen Diesel bilanziell rund 90% weniger Treibhausgasemissionen. Die Bündelung und Koordinierung des Hochlaufs von HVO erfolgt im Programm Dieselausstieg Schiene (DaS). Zugleich werden dort auch alternative Antriebe erprobt und ausgerollt. Nur mit diesen lassen sich langfristig emissionsarme Schienenverkehre realisieren. Dafür soll z. B. in Zusammenarbeit von DB Fahrzeuginstandhaltung mit dem Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Material­forschung (IFAM) ein Testzentrum für den Umbau und das Prüfen von Wasserstoffverbrennungsmotoren in Bremen entstehen. Das haben der DB-Konzern und die Freie Hansestadt Bremen in einem Memorandum of Understanding im April 2025 vereinbart. Erforscht werden soll zunächst, wie heutige Verbrennungsmotoren für den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet werden können. Bis Ende Juni 2025 lief dafür eine Ausschreibung für den Motorenprüfstand, in dem die Verbrennungsmotoren unter realen Bedingungen getestet werden sollen.

Steigerung der Energieeffizienz

Wir wollen sicherstellen, dass die von uns eingesetzte Energie möglichst effizient genutzt wird. Eine wichtige Funktion kommt dabei dem Programm Grüne Bahntechnik zu, das auf Fahrzeug- und Infrastrukturseite u. a. das Thema Energie­effizienz vorantreibt.

Um die Treibhausgasemissionen des DB-Konzerns zu senken, setzen wir z. B. auf die fortlaufende Modernisierung unserer Fahrzeugflotte und die Reduzierung unserer Energie­verbräuche. Bei unseren Zügen nutzen wir bspw. Bremsenergie­­rückspeisung Nr. 19. Darüber hinaus schulen und unterstützen wir unsere Fahrzeugführer:innen im energiesparenden Fahren Nr. 8, indem wir kontinuierlich die Nutzung von Fahrassistenzsystemen ausbauen. Ende 2024 wurde bei DB Cargo ein Projekt abgeschlossen, das das bestehende Fahrassistenzsystem LEADER für den Einsatz auf Diesellokomotiven wei­terent­wickelt hat. Der Einsatz bei Streckenlokomotiven hat durchschnittlich 4,5% Kraftstoff pro Leistungskilometer einsparen können. Im ersten Halbjahr 2025 erfolgte die Ausrüstung von fünf Diesel-Streckenlokomotiven mit dem Fahrassistenzsystem LEADER sowie die Vorbereitung des Roll-outs für die gesamte Flotte. Bis Ende 2025 sollen dann insgesamt 60 Diesel-Streckenlokomotiven mit dem System ausgestattet sein.

Um die Energieproduktivität von Gebäuden und Anlagen zu erhöhen, automatisieren wir zudem manuelle Arbeitsschritte und optimieren Prozesse.

Einsatz emissionsreduzierter Baustoffe

Auf dem Weg zu Net Zero bis 2040 wollen wir unsere Treibhausgasemissionen weiter reduzieren. Gleichzeitig weiten wir aber die Bauaktivitäten im Schienennetz aus, was zusätzliche Emissionen verursacht, insbesondere in Scope 3. Um diese Emissionen zu minimieren, wollen wir verstärkt emissionsreduzierte Baustoffe nutzen. Dabei setzen wir auch auf starke Partnerschaften wie die Zukunftsinitiative Bahnbau (ZIB). Im Rahmen unserer mehrjährigen partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Bauindustrie und Planern in der ZIB fand im März 2025 ein Gesamtcluster-Treffen statt. Der Fokus lag auf dem Thema »Grünes Planen, Bauen und Betreiben auch in ökonomisch und politisch heraus­fordernden Zeiten.«

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