Sicherheit
Sicherheit in Zügen und Bahnhöfen
Für die Sicherheit in Zügen und Bahnhöfen setzt der DB-Konzern insbesondere auf drei Säulen: personelle Präsenz von Sicherheitskräften, enge Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und Nutzung moderner Technik, darunter Drohnen, Video- und Sensortechnik. Aktuell sind rund 11.000 moderne Videokameras auf rund 1.000 Bahnhöfen im Einsatz. Die Livebilder der Kameras dienen Mitarbeitenden des DB-Konzerns zur Disposition, Verkehrssicherung und -überwachung sowie zur Wahrnehmung des Hausrechts. Zugriff auf Aufzeichnungen der Kameras hat ausschließlich die Bundespolizei. Dabei ist Videotechnik nur eine Säule neben der personellen Präsenz, die nach wie vor elementarer Bestandteil der Sicherheitskonzepte ist. Videotechnik kann nur dann vollen Nutzen erbringen, wenn eine rasche Intervention durch Einsatzkräfte ermöglicht wird. Rund 80% der Fahrzeuge der Nahverkehrsflotte sind mit Videoaufzeichnung ausgestattet.
Mehr Präsenz zum Schutz der Infrastruktur
Das erwartete Kritische-Infrastrukturen-(KRITIS-)Dachgesetz zum Schutz kritischer Infrastrukturen stellt den DB-Konzern als Betreiber einer komplexen Infrastruktur in Deutschland vor große Herausforderungen. Neben bisher nur ausgewählten Anlagen wie Hochgeschwindigkeitsstrecken oder Betriebszentralen zählen dann auch weite Teile der Anlagen und Bauwerke sowie die IT-Infrastruktur des DB-Konzerns zur kritischen Infrastruktur. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern und dem Bundesministerium für Verkehr entwickelt der DB-Konzern Strategien für den Schutz der Infrastruktur, Schutzkonzepte sowie ein Berichts- und Meldewesen. Bereits in der Umsetzung ist eine gezielte Anlage von Redundanzen und eine zunehmende technische Sicherung von Außenanlagen.
Präventionsarbeit klärt auf und schützt vor Unfällen
In enger Zusammenarbeit mit den Präventionskräften der Bundespolizei arbeiten die 24 Präventionsexpert:innen des DB-Konzerns in lokalen Präventionsprojekten und bundesweiten Kampagnen. Um künftig noch besser präsent sein zu können, wurde im ersten Halbjahr 2025 eine Aufstockung um weitere 14 Präventionskräfte beschlossen. Einsatzorte der Präventionsteams sind Bahnhöfe, Bahnübergänge, aber auch Güterbahnhöfe, wenn sich etwa unerlaubte Gleisüberschreitungen häufen. Hier wie auch in Schulen und Jugendeinrichtungen sensibilisieren sie zu den Gefahren an Bahnanlagen und geben Kindern und Jugendlichen Hinweise für sicheres Reisen mit der Bahn.
Vizepräsidentschaft in europäischer Sicherheitskooperation übernommen
Bei der jährlichen Vollversammlung der Sondergruppe COLPOFER (Collaboration of railway police and security services) des internationalen Eisenbahnverbands Union Internationale des Chemins de fer (UIC) ist der Leiter der Konzernsicherheit des DB-Konzerns zum neuen Vizepräsidenten gewählt worden. Der DB-Konzern hat damit eine starke Rolle in der internationalen Zusammenarbeit zu Security-Themen im Eisenbahnbereich übernommen und wird sein Engagement für Sicherheit im europäischen Eisenbahnverkehr weiter ausbauen.
Sicherheit für Mitarbeitende im Fokus
Um Mitarbeitende besser vor Angriffen zu schützen, setzt der DB-Konzern weiter auf Bodycams. Neben Sicherheitskräften, die bereits seit 2016 mit Bodycams ausgerüstet sind, haben inzwischen auf zunächst freiwilliger Basis rund 5.000 Kundenbetreuer:innen im Nahverkehr von DB Regio die Möglichkeit, im Dienst Bodycams zu tragen. In den engen Grenzen der datenschutzrechtlichen Regelungen liefern die Bodycams bei einem Übergriff nicht nur zuverlässiges Beweismaterial, die Mitarbeitenden betonen darüber hinaus aus ihren Erfahrungen v. a. den deeskalierenden und abschreckenden Effekt der gut sichtbaren Geräte. Auch DB Fernverkehr erprobt den Einsatz von Bodycams – vorerst nur in den Nachtstunden.
Vernetzung für mehr Sicherheit
Der DB-Konzern ist eng mit Behörden, Ministerien sowie anderen Eisenbahnen im In- und Ausland vernetzt. Das Ziel ist ein gemeinsames Herangehen an Herausforderungen, die sich aus der aktuellen sicherheitspolitischen Lage ergeben. Im Hinblick auf hybride Bedrohungen gewinnt das Thema Resilienz zunehmend an Bedeutung. In der Praxis bedeutet dies, die Infrastruktur, aber auch die Betriebsprozesse stärker als bisher auf ihre Stabilität zu überprüfen und ausgehend von bekannten Bedrohungsszenarien widerstandsfähig zu machen.
An Bedeutung gewonnen hat für den DB-Konzern auch die Herstellung der der gesamteuropäischen Verteidigungsfähigkeit. Hierbei hat der DB-Konzern im Herzen Europas eine besondere Rolle. Mit den militärischen und zivilen Partnern gilt es, Anforderungen zu definieren und mögliche Szenarien durchzuplanen.
Bei Politik, Verbänden und Aufgabenträgern setzt sich der DB-Konzern für brancheneinheitliche Sicherheitsstandards für Züge und Bahnhöfe ein. Diese sollten bereits in den Ausschreibungen von Verkehrsverträgen verbindlich verankert werden. Nur so lassen sich die Forderungen nach stärkerer Präsenz von Sicherheitspersonal und Videotechnik in Bussen und Bahnen realisieren. Aus Sicht des DB-Konzerns ist dies ein entscheidender Faktor, um Menschen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen.