Chancen- und Risikobericht
Mit unseren Geschäftsaktivitäten sind neben Chancen auch Risiken verbunden. Dabei zielt unsere Geschäftspolitik sowohl auf die Wahrnehmung von Chancen mit unserem Chancenmanagementsystem als auch im Rahmen unseres Risikomanagements auf eine aktive Steuerung identifizierter Risiken. Das Risikomanagementsystem (Integrierter Bericht 2020) des DB-Konzerns hat sich im ersten Halbjahr 2021 nicht verändert. Das Chancen-Risiken-Profil ist unverändert stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. Das wahrscheinlichste Szenario wurde in der voraussichtlichen Entwicklung 2021 berücksichtigt. Hierbei wurde unterstellt, dass sich die Nachfrage im PV im zweiten Halbjahr 2021 aufgrund der steigenden Impfquote und angestauter Reiseanlässe deutlich erholt und es nicht zu einem weiteren Lockdown kommt.
Die weitere Chancen- und Risikoeinschätzung erfolgt gegenüber der aktualisierten voraussichtlichen Entwicklung des DB-Konzerns in 2021 bezogen auf das bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt). Angesichts der weiterhin unsicheren Entwicklung aufgrund neuer Virusvarianten oder Verzögerungen bei der Pandemiebekämpfung sind unsere Prognosen weiterhin mit einer erhöhten Unsicherheit behaftet. Sollte es zu einer verzögerten Erholungsphase kommen, rechnen wir mit einer zusätzlichen Ergebnisbelastung von bis zu 0,9 Mrd.€. Dem gegenüber steht eine Chance von 0,5 Mrd.€ aus zusätzlichen staatlichen Unterstützungen im Wesentlichen für die Nahverkehrsbranche.
Die finanziellen Auswirkungen des Hochwassers können derzeit noch nicht valide quantifiziert werden, da die aktuelle Situation die Bewertung vieler Anlagen noch nicht erlaubt.
Die weiteren Chancen und Risiken sind relativ gering und bestehen nur aus wahrscheinlichen Chancen und Risiken (Eintrittswahrscheinlichkeit [EW] >40% und ≤70%). Die Gesamteinschätzung hat sich im Vergleich zur Einschätzung per 31.Dezember 2020 (Integrierter Bericht 2020) bezogen auf die EBIT-Prognose für das Geschäftsjahr 2021 geringfügig verbessert (+0,1 Mrd.€):
- Für die Prognose der EBIT-Entwicklung für das Geschäftsjahr 2021 bestehen unter Berücksichtigung von Gegensteuerungsmaßnahmen weitere Risiken in Höhe von 0,3 Mrd.€ (davon sehr wahrscheinlich [sw; EW >70%]: 0,0 Mrd.€). Diese Risiken ergeben sich vor allem aus den Bereichen Regulierung sowie Konjunktur, Markt und Wettbewerb. Weitere Risiken bestehen aus den laufenden Tarifverhandlungen mit der GDL inklusive möglicher Streiks sowie den Auswirkungen des Hochwassers, die aktuell noch nicht bewertet werden können.
- Chancen der EBIT-Entwicklung liegen in Höhe von 0,2 Mrd.€ vor (davon sw 0,0 Mrd.€), sie ergeben sich ebenfalls aus dem Bereich Konjunktur, Markt und Wettbewerb.
Die im ersten Halbjahr 2021 zu beobachtenden allgemeinen Preissteigerungen und teilweise auftretenden Versorgungsengpässe bei Rohstoffen könnten zu höheren Risiken aus Investitionsprojekten führen.
Als Ergebnis unserer Analysen von Risiken, Gegenmaßnahmen (inklusive finanzieller Unterstützung durch den Bund), Absicherungen und Vorsorgen sowie nach Einschätzung des Konzernvorstands sind auf Basis der gegenwärtigen Risikobewertung und unserer Mittelfristplanung keine Risiken vorhanden, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des DB-Konzerns bestandsgefährdend beeinträchtigen könnten.