Prognosebericht

Güterverkehr und Logistik

Voraussichtliche Marktentwicklung / in %

2022

2023

(Prognose März)

2023

(Prognose Juli)

Deutscher Güterverkehr (Basis tkm)

–0,4

+0,8

–1,2

Europäischer Schienengüterverkehr (Basis tkm)

–0,2

+0,6

–1,4

Europäischer Landverkehr (Basis Umsatz)

+2,2

–0,3

+0,6

Globale Luftfracht (Basis t)

–4,6

–4,3

–6,0

Globale Seefracht (Basis TEU)

–3,9

+1,5

0,0

Globale Kontraktlogistik (Basis Umsatz)

+7,1

+4,9

+3,1

Nach einer Stagnation der Güterverkehrsleistung im Vorjahr wird 2023 in Deutschland aufgrund der hohen Inflation, der schwachen Impulse aus den Kernindustrien sowie der hohen Einkaufspreise ein leichter Rückgang des Gesamtmarktes erwartet. Im zweiten Halbjahr 2023 sollten sich die Nachfragerückgänge leicht abschwächen. Der Markt wird voraussichtlich weiterhin durch einen anhaltenden Wettbewerbsdruck gekennzeichnet sein. Aufgrund der deutlich schwächer als erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung im ersten Halbjahr 2023 wurden nahezu alle Verkehrsmarkt­prognosen für das Gesamtjahr 2023 angepasst.

  • Der Schienengüterverkehr wird sich 2023 voraussichtlich leicht unter dem Vorjahr bewegen. Die Rückgänge bei den energieintensiven Branchen und die rückläufigen Mengen im Kombinierten Verkehr dürften nicht durch die starken Kohle- und Mineralölverkehre sowie Aufholeffekte bei Automobiltransporten ausgeglichen werden können. Die Nachfrage nach grünen Transporten ist weiterhin hoch, sodass bei anziehender Konjunktur in den Folgejahren von einem moderaten Wachstum ausgegangen wird.
  • Der Straßengüterverkehr dürfte 2023 noch deutlicher zurückgehen als im Vorjahr. Die schwache Baukonjunktur aufgrund der stark gestiegenen Zinsen und die mäßi­ge Konsumstimmung dürften auch im zweiten Halbjahr 2023 für rückläufige Transportmengen und freie Kapazitäten am Markt sorgen. Der Fahrer:innenmangel dürfte akut bleiben.
  • Trotz des deutlichen Einbruchs der Verkehrsleistung in der Binnenschifffahrt im Vorjahr werden für 2023 keine Aufholeffekte erwartet. Die Binnenschifffahrt kann voraussichtlich nicht von den sich positiv entwickelnden Kohleverkehren profitieren und dürfte trotz des niedrigen Vorjahresniveaus nicht wachsen können. Die Witterungsabhängigkeit bleibt ein Risiko.
  • Unter der Annahme, dass sich die europäische Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2023 erholt, sollte sich der europäische Schienengüterverkehrsmarkt stabilisieren. Für das Gesamtjahr 2023 wird jedoch ein Rückgang der Verkehrsleistung erwartet.
  • Die Nachfrageentwicklung im europäischen Landverkehrsmarkt dürfte sich 2023 nur leicht über dem Vorjahresniveau entwickeln. Die Inflation dürfte weiterhin hoch bleiben und die Nachfrage hemmen. Es wird erwartet, dass die Produktionsschwäche in Europa noch mehrere Monate anhalten wird und eine leichte Erholung erst im zweiten Halbjahr 2023 spürbar wird.
  • Die aktuell schwache Entwicklung in der Luft- und Seefracht gibt bei steigenden Kapazitäten wenig Hoffnung auf eine rasche Erholung; steigende Volumina werden in beiden Segmenten erst im zweiten Halbjahr 2023 erwartet; die Luftfracht kann den Nachfrageeinbruch aus dem ersten Halbjahr 2023 jedoch nicht kompensie­ren. Höhere Raten im globalen Luftfrachtverkehr könnten sich zum Start der Hochsaison im dritten Quartal (»Peak-­Season«) entwickeln.
  • Aufgrund der sich abkühlenden Konjunktur wird der ­Kontraktlogistikmarkt sein Wachstum 2023 voraussichtlich auf einem deutlich niedrigeren Niveau fortsetzen. Rückläufige Mengeneffekte in manchen Regionen können durch höhere Preise in anderen kompensiert werden.
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