Entwicklung im ersten Halbjahr 2021
- Positive Leistungsentwicklung durch verbessertes konjunkturelles Umfeld schienenaffiner Branchen.
- Umsatzzuwachs in allen Segmenten (Ganzzug-, Einzelwagen- und Kombinierter Verkehr).
- Ergebnisentwicklung insgesamt spürbar verbessert.
DB Cargo | 1. Halbjahr | Veränderung | 1. Halb- | |||
2021 | 2020 | absolut | % | |||
Pünktlichkeit in % | 70,8 | 79,1 | – | – | 73,8 | |
Beförderte Güter in Mio. t | 115,1 | 103,0 | +12,1 | +11,7 | 122,4 | |
Verkehrsleistung in Mio. tkm | 43.010 | 38.190 | +4.820 | +12,6 | 43.738 | |
Betriebsleistung in Mio. Trkm | 84,0 | 75,3 | +8,7 | +11,6 | 82,9 | |
Auslastung in t pro Zug | 512,0 | 507,5 | +4,5 | +0,9 | 527,8 | |
Gesamtumsatz in Mio. € | 2.265 | 1.968 | +297 | +15,1 | 2.270 | |
Außenumsatz in Mio. € | 2.130 | 1.845 | +285 | +15,4 | 2.141 | |
EBITDA bereinigt in Mio. € | –30 | –176 | +146 | –83,0 | 20 | |
EBIT bereinigt in Mio. € | –211 | –352 | +141 | –40,1 | –132 | |
EBIT-Marge (bereinigt) in % | –9,3 | –17,9 | – | – | –5,8 | |
Brutto-Investitionen in Mio. € | 179 | 136 | +43 | +31,6 | 163 | |
Mitarbeitende per 30.06. in VZP | 30.203 | 29.874 | +329 | +1,1 | 29.198 |
Die Pünktlichkeit von DB Cargo ist infolge des strengeren Winters, der erhöhten Bautätigkeit im deutschen Schienennetz und der gestiegenen Netzauslastung infolge des Wegfalls von Corona-Effekten deutlich zurückgegangen. Weitere Einschränkungen entstanden im Juni 2021 aufgrund der durch Starkregen beschädigten Infrastruktur im Rangierbahnhof München-Nord.
Die Leistungsentwicklung war positiv. Der Trend aus dem zweiten Halbjahr 2020 hat sich fortgesetzt. Das Außenhandelswachstum, der durch die Corona-Pandemie deutlich gestiegene Online-Handel und die wieder anziehende Stahlkonjunktur in Europa führten dazu, dass die durch Corona-Effekte schwachen Werte aus dem ersten Halbjahr 2020 deutlich übertroffen wurden. Negative Effekte aus Extremwetterlagen, dem Hangrutsch an der Rheinstrecke, den Folgen des Halbleitermangels in der Automobilindustrie sowie der temporären Sperrung der großen Beltbrücke für Trailerverkehre und des Suezkanals konnten dabei durch eine europaweite Vertriebsoffensive kompensiert werden.
Die wirtschaftliche Entwicklung hat sich spürbar verbessert, bleibt aber angespannt. Die operativen Ergebnisgrößen stiegen deutlich infolge eines Ertragszuwachses:
- Der Umsatz nahm deutlich zu und lag, infolge der positiven Entwicklung in allen Segmenten, wieder in etwa auf dem Vor-Corona-Niveau:
- Treiber für höhere Umsätze im Ganzzugverkehr waren vor allem Transporte von Stahl, Kohle und Düngemitteln. Dämpfend wirkten unter anderem eine geringere Transportnachfrage wegen des Halbleitermangels in der Automobilindustrie sowie wegen der wirtschaftlichen Folgewirkungen des Brexits.
- Umsatzzuwächse im Einzelwagenverkehr resultieren vor allem aus der Nachfrageentwicklung der Stahl- und Baubranche sowie Anpassungen des Produktportfolios durch die Aufnahme von Verkehren für Konsumgüterproduzenten und die Ausweitung der Pulp&Paper- und Holzverkehre.
- Im Kombinierten Verkehr wirkte eine anhaltend positive Entwicklung bei den Chinaverkehren umsatzsteigernd.
- Auch die sonstigen betrieblichen Erträge (+ 17,6%/+34 Mio. €) stiegen im Wesentlichen infolge höherer Zuschüsse vor allem für die neue Anlagenpreisförderung sowie leistungsbedingt höherer Trassenpreisförderungen.
Auf der Aufwandsseite kam es zu zusätzlichen Belastungen, getrieben vor allem leistungsbedingt im Materialaufwand:
- Der Materialaufwand (+ 11,0%/+ 132 Mio. €) stieg aufgrund von höheren Aufwendungen für eingekaufte Transportleistungen, Energie und Trassen. Gegenläufig wirkten unter anderem positive Währungskurseffekte.
- Der Personalaufwand (+ 2,8%/+ 25 Mio. €) erhöhte sich infolge eines Personalaufbaus sowie tarifbedingt in allen Segmenten.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (+ 8,5%/+23 Mio. €) nahmen als Folge des Digitalisierungsprogramms ebenfalls zu.
- Der leichte Anstieg der Abschreibungen (+ 2,8%/+ 5 Mio. €) resultierte vor allem aus Investitionen in Lokomotiven und Güterwagen.
Die Investitionen stiegen im zweiten Quartal 2021 infolge von Nachholeffekten aufgrund coronabedingter Produktions- und Auslieferungsverzögerungen der Fahrzeuglieferanten.
Die Zahl der Mitarbeitenden stieg infolge der fortgesetzten Rekrutierungskampagne
- Leistungszuwächse durch konjunkturelle Erholung. Neuverkehre in Belgien wirkten zusätzlich positiv.
- Dämpfende Effekte durch Sturmtief Tristan, Einschränkung Hinterlandverkehre durch Sperrung des Suezkanals und im Mittelrheintal nach einem Felssturz.
- Spürbar verbesserte Umsatzentwicklung – operative Ergebnisgrößen weiterhin negativ.
Region Central Europe | 1. Halbjahr | Veränderung | 1. Halb- | |||
2021 | 2020 | absolut | % | |||
Beförderte Güter in Mio. t | 116,2 | 104,0 | +12,2 | +11,7 | 116,1 | |
Verkehrsleistung in Mio. tkm | 34.712 | 31.208 | +3.504 | +11,2 | 35.052 | |
Betriebsleistung in Mio. Trkm | 67,6 | 60,9 | +6,7 | +11,0 | 64,8 | |
Gesamtumsatz in Mio. € | 2.455 | 2.212 | +243 | +11,0 | 2.489 | |
Außenumsatz in Mio. € | 1.688 | 1.482 | +206 | +13,9 | 1.736 | |
EBITDA bereinigt in Mio. € | –80 | –152 | +72 | –47,4 | 26 | |
EBIT bereinigt in Mio. € | –208 | –318 | +110 | –34,6 | –80 | |
Brutto-Investitionen in Mio. € | 126 | 103 | +23 | +22,3 | 147 | |
Mitarbeitende per 30.06. in VZP | 21.893 | 21.624 | +269 | +1,2 | 19.343 |
Bei der Leistungsentwicklung in Central Europe setzt sich der seit dem zweiten Halbjahr 2020 bestehende Erholungstrend nach den coronabedingten Rückgängen in der Stahl- und Automobilindustrie sowie im Kombinierten Verkehr weiter fort. Das Vor-Corona-Niveau wurde erreicht.
Die wirtschaftliche Entwicklung ist allerdings weiterhin sehr herausfordernd. Die operativen Ergebnisgrößen verbesserten sich zwar infolge von Ertragszuwächsen, sind aber noch negativ:
- Der Umsatz stieg leistungsbedingt spürbar.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen vor allem infolge höherer Zuschüsse, vor allem für die neue Anlagenpreisförderung und die in 2020 abgeschlossene Umrüstung von Güterwagen auf Flüsterbremsen. Zudem wirkten eine höhere Trassenpreisförderung sowie coronabedingte Trassenpreiszuschüsse in der Schweiz, Italien und den Niederlanden.
Auf der Aufwandsseite kam es gegenläufig zu einem Anstieg, getrieben durch den Materialaufwand:
- Der Materialaufwand stieg infolge höherer eingekaufter Transportleistungen sowie Trassen- und Energieaufwendungen. Unter anderem geringere Instandhaltungsaufwendungen wirkten aufwandsmindernd.
- Auch der Personalaufwand nahm vor allem aufgrund einer höheren Zahl an Mitarbeitenden insbesondere in Deutschland und Belgien leicht zu.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie die Abschreibungen erhöhten sich infolge des Digitalisierungsprogramms beziehungsweise des ausgeweiteten Investitionsprogramms ebenfalls leicht.
Der Zuwachs der Investitionen resultierte vorwiegend aus Leasingaktivitäten für Güterwagen. Eine verzögerte Güterwagenbeschaffung wirkte teilweise gegenläufig.
Die Zahl der Mitarbeitenden erhöhte sich vor allem durch Einstellungen in Deutschland und Belgien leicht.
- Konjunkturbedingter Nachfrageanstieg in allen Ländern.
- Belastungen durch Halbleitermangel insbesondere in Spanien sowie infolge des Brexits.
Region Western Europe | 1. Halbjahr | Veränderung | 1. Halb- | |||
2021 | 2020 | absolut | % | |||
Beförderte Güter in Mio. t | 22,9 | 19,8 | +3,1 | +15,7 | 24,7 | |
Verkehrsleistung in Mio. tkm | 5.852 | 4.885 | +967 | +19,8 | 6.308 | |
Betriebsleistung in Mio. Trkm | 12,3 | 10,9 | +1,4 | +12,8 | 14,2 | |
Gesamtumsatz in Mio. € | 347 | 295 | +52 | +17,6 | 358 | |
Außenumsatz in Mio. € | 261 | 231 | +30 | +13,0 | 288 | |
EBITDA bereinigt in Mio. € | 30 | 6 | +24 | – | 32 | |
EBIT bereinigt in Mio. € | –11 | –33 | +22 | –66,7 | –4 | |
Brutto-Investitionen in Mio. € | 47 | –13 | +60 | – | 11 | |
Mitarbeitende per 30.06. in VZP | 4.280 | 4.313 | –33 | –0,8 | 4.335 |
Die Leistungsentwicklung in Western Europe zeigt nach den coronabedingten Rückgängen wieder einen positiven Trend. Die Situation in Frankreich hat sich in den ersten Monaten durch den Wegfall von negativen Streikeffekten und anschließend durch coronabedingte Verkehrsrückgänge besonders positiv entwickelt. Teilweise dämpfend wirkte ein Rückgang der Transporte infolge von temporären Werksschließungen der Automobilindustrie in Spanien aufgrund des Halbleitermangels sowie durch die wirtschaftlichen Folgen des Brexits auf den Routen ins Vereinigte Königreich.
Die wirtschaftliche Entwicklung verbesserte sich leistungsbedingt. Die operativen Ergebnisgrößen stiegen infolge der Ertragsentwicklung:
- Ertragsseitig wirkte sich die Nachfrageerholung nur unterdurchschnittlich aus, da wegen des weiterhin hohen Wettbewerbs (unter anderem durch den Lkw in Spanien) die Preisgestaltungsspielräume äußerst begrenzt waren.
Die Aufwendungen stiegen leicht:
- Der Materialaufwand stieg im Wesentlichen mengenbedingt infolge der sich erholenden Nachfrage sowie infolge höherer Trassenpreise im Vereinigten Königreich. Eine Trassenpreisreduktion in Frankreich wirkte teilweise gegenläufig.
- Die Abschreibungen stiegen leicht infolge von Investitionen in die Flotte.
- Der Personalaufwand lag auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2020.
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen wirkte dämpfend:
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren unter anderem infolge von geringeren sonstigen bezogenen Dienstleistungen rückläufig.
Die Investitionen stiegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020, das durch einen negativen Einmaleffekt geprägt war.
Die Zahl der Mitarbeitenden lag auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2020.
- Corona-Erholungseffekte und Neukunden wirken deutlich positiv.
- Anhaltend starkes Wachstum der Asienverkehre.
- Wirtschaftliche Entwicklung übertrifft auch Vor-Corona-Niveau deutlich.
- Optimierung des Produkt- und Verkehrsportfolios vorangetrieben.
Region Eastern Europe | 1. Halbjahr | Veränderung | 1. Halb- | |||
2021 | 2020 | absolut | % | |||
Beförderte Güter in Mio. t | 8,7 | 6,9 | +1,8 | +26,1 | 7,5 | |
Verkehrsleistung in Mio. tkm | 2.447 | 2.096 | +351 | +16,7 | 2.377 | |
Betriebsleistung in Mio. Trkm | 4,0 | 3,4 | +0,6 | +17,6 | 3,9 | |
Gesamtumsatz in Mio. € | 308 | 219 | +89 | +40,6 | 176 | |
Außenumsatz in Mio. € | 181 | 131 | +50 | +38,2 | 116 | |
EBITDA bereinigt in Mio. € | 19 | 11 | +8 | +72,7 | 13 | |
EBIT bereinigt in Mio. € | 8 | –1 | +9 | – | 3 | |
Brutto-Investitionen in Mio. € | 6 | 15 | –9 | –60,0 | 4 | |
Mitarbeitende per 30.06. in VZP | 4.030 | 3.937 | +93 | +2,4 | 3.893 |
Die Leistungsentwicklung verlief, getrieben durch Erholungseffekte nach coronabedingt rückläufigen Transporten, wieder deutlich positiv und lag über dem Vor-Corona-Niveau. Unterstützend wirkten auch neue Verkehre in Rumänien.
Die wirtschaftliche Entwicklung war erfreulich: Die Umsatzzuwächse überstiegen die Aufwandssteigerungen. Die operativen Ergebnisgrößen erholten sich deutlich und lagen auch über dem Vor-Corona-Niveau.
- Der Umsatz stieg unter anderem nachfragebedingt deutlich. Unterstützend wirkten zudem eine weiter positive Entwicklung bei den Chinaverkehren sowie ein starker Anstieg der Einzelwagenverkehre. Gegenläufig wirkten Währungskurseffekte.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge blieben annähernd unverändert.
Auf der Aufwandsseite kam es zu einem leistungsbedingt deutlichen, aber unterproportionalen Anstieg. Maßgeblich war die positive Geschäftsentwicklung im eurasischen Korridor sowie in Russland, Polen und Tschechien:
- Der Materialaufwand nahm im Wesentlichen infolge höherer eingekaufter Transportleistungen für die Chinaverkehre sowie der Nachfrageerholung deutlich zu. Positive Währungskurseffekte wirkten teilweise kompensierend.
- Der Personalaufwand erhöhte sich infolge des leistungsbedingten Personalaufbaus leicht. Positive Währungskurseffekte wirkten auch hier teilweise kompensierend.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen infolge höherer Mietaufwendungen in Polen leicht.
- Die Abschreibungen lagen auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2020.
Die Investitionen sanken deutlich, im Wesentlichen infolge des Abschlusses von Investitionsprojekten in Rumänien.
Die Mitarbeitendenzahl stieg insbesondere infolge leistungsbedingter Einstellungen.