Entwicklung der Geschäftsfelder

Entwicklung im ersten Halbjahr 2021

  • Strikte Corona-Maßnahmen zu Jahresbeginn beeinträchtigten Nachfrageentwicklung spürbar.
  • Seit April 2021 wieder deutliche Erholung von Verkehrsleistung und Reisendenzahlen zu verzeichnen.
  • Schwächere Pünktlichkeitsentwicklung.
  • Finanzielle Entwicklung sehr stark durch Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt.

DB Fernverkehr

1. Halbjahr

Verände­rung

1. Halb-
jahr 2019

2021

2020

absolut

%

 

Pünktlichkeit Schiene in %

79,5

83,5

77,2

Kundenzufriedenheit in ZI

80,3

80,4

77,4

Reisende Schiene in Mio.

27,2

41,0

–13,8

–33,7

71,8

Reisende Fernbus in Mio.

0,1

–0,1

–100

0,3

Verkehrsleistung Schiene in Mio. Pkm

7.664

11.634

–3.970

–34,1

20.894

Verkehrsleistung Fernbus in Mio. Pkm

25,0

–25,0

–100

83,0

Betriebsleistung in Mio. Trkm

70,6

68,1

+2,5

+3,7

73,0

Auslastung in %

20,4

31,6

53,3

Gesamtumsatz in Mio. €

1.054

1.485

–431

–29,0

2.392

Außenumsatz in Mio. €

996

1.417

–421

–29,7

2.310

EBITDA bereinigt in Mio. €

–975

–552

–423

+76,6

367

EBIT bereinigt in Mio. €

–1.144

–720

–424

+58,9

224

Brutto-Investitionen in Mio. €

675

573

+102

+17,8

169

 

Mitarbeitende per 30.06. in VZP

19.026

18.320

+706

+3,9

16.938

Die Pünktlichkeit von DB Fernverkehr hat sich wieder schwächer entwickelt. Neben einem witterungsbedingten Einbruch zu Jahresbeginn wirkten zudem höhere Kapazitätsengpässe auf dem Netz infolge einer gestiegenen Bautätigkeit sowie einer höheren Auslastung belastend. Positive Effekte resultier­­ten gegenläufig aus einer geringeren Anzahl von Haltezeitüberschreitungen vor allem aufgrund niedriger Reisendenzahlen sowie reduzierter Auswirkungen durch Langsamfahrstellen.

Die Kundenzufriedenheit ist weiter auf einem guten Niveau. Die wesentlichen Treiber sind die Aufrechterhaltung der Verkehre während des zweiten Lockdowns, die niedrige Auslastung (insbesondere mit ausreichendem Abstand zu anderen Fahrgästen) sowie eine hohe Pünktlichkeit.

Auch die Leistungsentwicklung im Schienenverkehr war insgesamt coronabedingt erneut stark rückläufig:

  • Die Verlängerung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie führte insbesondere zu Jahresbeginn zu einem deutlichen Rückgang der Reisendenzahl und der Verkehrsleistung, da die entsprechenden Vorjahresmonate noch nicht durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflusst waren. Mit zunehmenden Lockerungen der Maßnahmen ist seit April 2021 eine deutliche Erholung der Nachfrage zu verzeichnen.
  • Die Betriebsleistung stieg leicht an. Positive Effekte aus geringeren coronabedingten Angebotsreduzierungen überstiegen dabei belastende Effekte aus Angebots­änderungen, Bauaktivitäten im Netz sowie witterungsbedingten Einschränkungen.
  • Die Auslastung ging infolge der coronabedingt rückläufi­gen Verkehrsleistung und Reisendenzahl deutlich zurück.

Die Busaktivitäten von DB Fernverkehr wurden zum Ende des Vorjahres eingestellt.

Infolge der Effekte aus der Corona-Pandemie verschlech­ter­ten sich die operativen Ergebnisgrößen deutlich:

  • Getrieben durch den corona­bedingten Nachfragerückgang kam es zu deutlichen Umsatzeinbußen.
  • Leicht kompensierend wirkte der deutliche Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge (+ 64,4%/+ 56 Mio. €) insbesondere infolge höherer Erträge aus Versicherungsleistungen (für Schadensereignisse in Vorjahren), internationalen Verkehren sowie Fahrzeugverkäufen.

Der Aufwand stieg insgesamt nur leicht an. Zusätzliche Belas­tungen vor allem aus einem höheren Personalaufwand wurden insbesondere durch coronabedingte Einsparungen teilweise kompensiert:

  • Der höhere Personalaufwand (+ 7,8%/+ 43 Mio. €) resultierte vor allem aus Tarifsteigerungen sowie dem Anstieg der Mitarbeitendenzahl.
  • Der Materialaufwand stieg leicht (+ 0,8%/+ 11 Mio. €). Preis- und mengenbedingt höhere Aufwendungen für Energie und die Nutzung der Infrastruktur sowie eine intensivere Instandhaltungstätigkeit wirkten aufwandssteigernd. Aufwandsminderungen ergaben sich gegenläufig aus coronabedingt geringeren Aufwendungen für Wareneinsatz in der Bordgastronomie, Provisionen, Fahrzeugmieten sowie BahnCard-Service. Zudem hatte die Einstellung der Fernbusaktivitäten einen dämpfenden Effekt.
  • Auch die Abschreibungen veränderten sich nur unwesentlich (+ 0,6%/+ 1 Mio. €). Höhere Abschreibungen durch Investitionen in ICE-4- und Intercity-2-Züge wurden durch gegenläufige Effekte infolge des Erreichens des Endes der bilanziellen Nutzungsdauer von ICE-3-, ICE-T- und Intercity-1-Zügen größenteils kompensiert.
  • Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (– 3,7%/– 10 Mio. €) resultierte im Wesentlichen aus coro­nabedingten Einsparungen bei Vermarktung, Reisekosten sowie Fahrzeugmieten. Gegenläufig wirkten höhere Aufwendungen für IT-Maßnahmen zur Verbesserung der Produktqualität.

Die Investitionstätigkeit stieg auf sehr hohem Niveau und resultierte vor allem aus fortgesetzten Fahrzeugprojekten (Beschaffungen von ICE-4-Zügen sowie Modernisierung insbesondere der ICE-1-Flotte).

Die Zahl der Mitarbeitenden erhöhte sich per 30. Juni 2021 auf­grund der weiteren Umsetzung der Strategie Starke Schiene.

Wo würden Sie sich am ehesten einordnen?Vielen Dank für Ihre Teilnahme!