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Ausbau Erneuerbarer Energien im Bahnstromportfolio
Der Aufbau eines durchmischten Portfolios für die sichere Energieversorgung bei wachsendem Anteil erneuerbarer Energien (EE) unter wirtschaftlich tragbaren Rahmenbedingungen ist Kernelement unserer Vergrünungsstrategie:
- In Ergänzung zu dem bereits in 2020 mit RWE geschlossenen Vertrag über 260 GWh hat DB Energie 2021 einen weiteren 15-Jahres-Vertrag über Strombezug aus dem Offshore-WindparkNr. 47 Amrumbank West vor Helgoland geschlossen. Ab 2025 werden wir zusätzlich rund 190 GWh im Jahr beziehen. Jedes vierte Windrad auf der Amrumbank wird sich dann für den DB-Konzern drehen. Im Vergleich zum Bezug aus einem Kohlekraftwerk werden bis zu 153.000 t CO₂ p. a. eingespart.
- Ebenfalls mit RWE wurde ein Bezugsvertrag aus dem Wasserkraftwerkskomplex Schluchsee finalisiert. Es handelt sich um ein Pumpspeicherkraftwerk, das aufgrund des natürlichen Zulaufs auch EE-Strom aus Wasserkraft Nr. 16 liefern kann. Der Zehnjahresvertrag umfasst eine jährliche Lieferung von 93 GWh.
- Wir sichern den Weiterbetrieb von zwei über 20 Jahre alten Windparks in Niedersachsen, wodurch wir rund 50.000 t CO₂ p. a. im Vergleich zur Stromlieferung aus Kohlekraft einsparen. Die beiden Windparks liefern jährlich rund 90 GWh Strom. Damit nehmen wir nun auch Windkraftanlagen an Land in unser Grünstromportfolio mit auf. Bislang gibt es kaum Erfahrungswerte über die Zuverlässigkeit von Windkraftanlagen nach 20-jährigem Betrieb. Die Vertragslaufzeiten sind daher kurz, damit zunächst Erfahrungen gesammelt werden können.
- Ein weiterer Vertrag (Power Purchase Agreement) wurde mit ane.energy zur Lieferung von Windstrom aus dem Windpark Hohen Pritz in die Bilanzkreise der DB Energie abgeschlossen. Ab 2022 wird der DB-Konzern über eine Laufzeit von zwei Jahren daraus mit 38 GWh p. a. beliefert.
- Es wurde der erste grenzüberschreitende Stromliefervertrag (Cross-Border-PPA) mit Statkraft aus dem Wasserkraftwerk Mågeli in Norwegen abgeschlossen. Die Stromlieferung (188 GWh p. a.) erfolgt über die erst im April 2021 in Betrieb genommene Seekabelverbindung (sogenannter Interkonnektor Nordlink) zwischen Norwegen und Deutschland, die die beiden Strommarktgebiete von Deutschland und Norwegen erstmals miteinander ver-bindet. Die Laufzeit des Vertrags beträgt zehn Jahre.
- Der Solarstrompark Nr. 30 in Gaarz bei Plau am See ging am 31. Mai 2021 in Betrieb. Wir beziehen jährlich rund 80 GWh Ökostrom aus der 90 ha großen Anlage von Enerparc. Die Stromlieferung ist auf 30 Jahre angelegt.
Energieversorgung für alternative Antriebe
Ergänzend zu Maßnahmen weiterer Streckenelektrifizierungen realisiert DB Netze Energie Versorgungslösungen für Schienenfahrzeuge mit alternativen Antrieben. Ziel ist es, künftig auch auf oberleitungsfreien Abschnitten einen klimaneutralen Schienenbetrieb als Alternative zum Dieselbetrieb zu ermöglichen. Hierbei verfolgt DB Netze Energie verschiedene technologische Ansätze:
- Hinsichtlich der Energieversorgung von Akkuzügen werden gemeinsam mit DB Netze Fahrweg Planungsleistungen zur Errichtung von entsprechender Nachladeinfrastruktur in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz erbracht. Seit Anfang 2021 erfolgt die Planung zur Errichtung von Nachladeinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen.
- Im Bereich der Bereitstellung von WasserstoffNr. 53 ist DB Netze Energie seit November 2020 Projektpartner in einem durch das BMVI geförderten Verbundprojekt zwischen dem DB-Konzern und Siemens Mobility zur Zulassung und Erprobung des von Siemens Mobility neu entwickelten Brennstoffzellentriebzugs Mireo Plus H für den SPNV. Bei diesem Projekt ist DB Netze Energie für die Entwicklung einer innovativen Versorgungsinfrastruktur für Wasserstoff verantwortlich. Zudem errichtet DB Netze Energie für die erprobungsweise Versorgung von Brennstoffzellen-Straßenfahrzeugen eine Wasserstoff-Straßentankstelle in Frankfurt am Main als Pilotanlage. Die Fertigstellung dieser innovativen Anlage, bei der neben der Abgabe auch eine Vor-Ort-Erzeugung von Wasserstoff vorgesehen ist, ist für das vierte Quartal 2021 geplant.
- Darüber hinaus unterstützt DB Netze Energie das Erproben alternativer Kraftstoffe im DB-Konzern. Dazu zählt ein Feldversuch mit dem Advanced TrainlabNr. 159, in dem die Versorgung mit 100% HVO-Kraftstoff (besteht zu 100% aus hydrierten Pflanzenölen auf Basis von Pflanzen- und Abfallreststoffen) über einen mobilen Tankcontainer in Halle (Saale) erfolgt. Die testweise Versorgung und der Betrieb des mobilen Tankcontainers wurden um ein weiteres Jahr bis mindestens Mitte 2022 verlängert.
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