EBIT
Earnings before Interest and Taxes (EBIT) > Operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern
Die im Folgenden dargestellte Entwicklung beschreibt die um Sondereffekte bereinigten Veränderungen der wesentlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung.
Im ersten Halbjahr 2021 wirkten Währungskurseffekte insgesamt unwesentlich ertrags- und aufwandsmindernd. Effekte aus Veränderungen im Konsolidierungskreis waren ebenfalls nicht wesentlich. Die Auswirkungen sind in der voranstehenden Tabelle dargestellt und werden im Folgenden nicht mehr erläutert.
Die wirtschaftliche Entwicklung des DB-Konzerns war im ersten Halbjahr 2021 geprägt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den PV und die starke Entwicklung der Transport- und Logistikaktivitäten. Die operativen Ergebnisgrößen entwickelten sich wieder besser. Hier wirkten sich Zuwächse auf der Ertragsseite positiv aus:
- Die Umsatzentwicklung war vor allem getragen durch die Entwicklung von DB Schenker deutlich positiv. Auch im Systemverbund Bahn war insgesamt wieder ein Umsatzzuwachs zu verzeichnen.
- Zudem stiegen die sonstigen betrieblichen Erträge deutlich. Hier wirkten im Wesentlichen höhere Inanspruchnahmen von Drohverlustrückstellungen bei DB Regio, leistungsbedingt höhere Trassenpreisförderungen sowie die erstmalige Förderung des Einzelwagenverkehrs bei DB Cargo und höhere Versicherungserträge für Schadensereignisse in Vorjahren bei DB Fernverkehr ertragssteigernd.
Der Aufwand stieg infolge der Geschäftsentwicklung insbesondere bei DB Schenker und DB Cargo deutlich, aber im Verhältnis zu den Erträgen insgesamt unterproportional:
- Der Materialaufwand erhöhte sich spürbar, primär getrieben durch einen Anstieg der eingekauften Transportleistungen sowie höhere Frachtraten bei DB Schenker. Im Systemverbund Bahn wirkten vor allem preis- und leistungsbedingt höhere Aufwendungen für Trassen- und Stationsnutzung bei DB Regio, leistungsbedingt höhere eingekaufte Transportleistungen bei DB Cargo, zusätzliche Belastungen aus einem strengeren Winter sowie gestiegene Energiekosten erhöhend. Bei DB Arriva war gegenläufig vor allem die Beendigung des ARN-Franchise aufwandsmindernd.
- Der Personalaufwand stieg ebenfalls an. Im Systemverbund Bahn wirkte sich neben Tarifeffekten auch die höhere Mitarbeitendenzahl aus. Zusätzliche Belastungen resultierten bei DB Schenker aus der positiven Entwicklung der Geschäftstätigkeit. Vor allem die Beendigung des ARN-Franchise bei DB Arriva wirkte gegenläufig aufwandsmindernd.
- Gegenläufig sanken die sonstigen betrieblichen Aufwendungen spürbar, im Wesentlichen infolge geringerer Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen bei DB Regio. Bei DB Arriva wirkten zudem Effekte aus der Beendigung des ARN-Franchise aufwandsmindernd. Infolge der positiven Geschäftsentwicklung stiegen bei DB Schenker gegenläufig die Aufwendungen für bezogene Dienstleistungen.
- Auch die Abschreibungen gingen zurück, wenn auch nur leicht. Im Systemverbund Bahn wurden investitionsbedingt höhere Abschreibungen unter anderem durch gegenläufige Effekte aus dem Erreichen des Endes der Nutzungsdauer von Fahrzeugen mehr als ausgeglichen. Bei DB Arriva wirkte die Beendigung des ARN-Franchise deutlich aufwandsmindernd.
Auch das operative Ergebnis nach Zinsen verbesserte sich, zusätzlich unterstützt durch die Entwicklung des Zinsniveaus.
Das Beteiligungsergebnis blieb auf einem sehr niedrigen Niveau, die Veränderung war maßgeblich getrieben durch geringere Verluste der GHT Mobility GmbH und der Barraqueiro SGPS SA, Lissabon/Portugal.
Der Anstieg des übrigen Finanzergebnisses ergab sich im Wesentlichen aus einem im Saldo erzielten Ertrag aus der Auf- beziehungsweise Abzinsung von Rückstellungen.
Die außerordentlichen Belastungen gingen im Wesentlichen infolge des Wegfalls von Wertminderungen bei DB Arriva aus dem ersten Halbjahr 2020 deutlich zurück:
Außerordentliches Ergebnis | 1. Halbjahr | ||||
2021 | davon EBIT- | 2020 | davon | ||
DB Fernverkehr | – | – | 1 | 1 | |
DB Regio | 0 | 0 | 0 | 0 | |
DB Cargo | –19 | –19 | –13 | –13 | |
DB Netze Fahrweg | –1 | –1 | –2 | –2 | |
DB Netze Personenbahnhöfe | – | – | 3 | 3 | |
DB Netze Energie | –25 | –25 | – | – | |
Sonstige/Konsolidierung | –38 | –38 | –70 | –70 | |
Systemverbund Bahn | –83 | –83 | –81 | –81 | |
DB Arriva | 0 | 0 | –1.396 | –1.396 | |
DB Schenker | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Konsolidierung Übrige | 1 | 1 | 0 | 0 | |
DB-Konzern | –82 | –82 | –1.477 | –1.477 |
Operative Ergebnisentwicklung der Geschäftsfelder
EBIT bereinigt nach Geschäftsfeldern (in Mio. €) | 1. Halbjahr | Veränderung | 1. Halb- | |||
2021 | 2020 | absolut | % | |||
DB Fernverkehr | –1.144 | –720 | –424 | +58,9 | 224 | |
DB Regio | –359 | –597 | +238 | –39,9 | 186 | |
DB Cargo | –211 | –352 | +141 | –40,1 | –132 | |
DB Netze Fahrweg | 302 | 170 | +132 | +77,6 | 379 | |
DB Netze Personenbahnhöfe | –7 | 53 | –60 | – | 123 | |
DB Netze Energie | 40 | 16 | +24 | +150 | 23 | |
Sonstige/Konsolidierung | –194 | –471 | +277 | –58,8 | –376 | |
Systemverbund Bahn | –1.573 | –1.901 | +328 | –17,3 | 427 | |
DB Arriva | –31 | –153 | +122 | –79,7 | 101 | |
DB Schenker | 627 | 278 | +349 | +126 | 238 | |
Konsolidierung Übrige | 2 | –4 | +6 | – | –9 | |
DB-Konzern | –975 | –1.780 | +805 | –45,2 | 757 |
Die Entwicklung der bereinigten Ergebnisgrößen der Geschäftsfelder war differenziert:
- Die Geschäftsfelder des Systemverbunds Bahn entwickelten sich uneinheitlich. DB Fernverkehr hatte infolge der anhaltenden Corona-Einschränkungen einen weiteren deutlichen Rückgang zu verzeichnen. DB Regio und DB Cargo konnten ihre Verluste reduzieren. Bei den Infrastrukturgeschäftsfeldern gab es insgesamt eine deutliche Verbesserung durch Ertragszuwächse zu erkennen. Nur DB Netze Personenbahnhöfe verzeichnete infolge eines coronabedingt rückläufigen Vermietungsgeschäfts eine negative Entwicklung.
- DB Arriva entwickelte sich wieder deutlich besser. Die Ergebnissituation blieb aber vor allem durch Corona-Effekte weiterhin negativ.
- DB Schenker entwickelte sich vor allem getrieben durch die Entwicklung in der Luft- und Seefracht sehr erfreulich.
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