Ergebnisentwicklung
Die wirtschaftliche Entwicklung des DB-Konzerns war geprägt durch die Erholung im Personenverkehr infolge rückläufiger Auswirkungen der Corona-Pandemie und die starke Entwicklung unserer Transport- und Logistikaktivitäten. Die operativen Ergebnisgrößen entwickelten sich wieder spürbar besser. Im Personen- und Schienengüterverkehr blieb die Situation aber angespannt:
- Im Systemverbund Bahn überstiegen Umsatzzuwächse v.a. infolge der Nachfrageerholung im Personenverkehr sowie höherer Bestellerentgelte und neuer Verkehre bei DB Regio zusätzliche Belastungen aus höheren Aufwendungen insbesondere für Material (u.a. leistungs- und preisbedingt gestiegene Energiekosten) und Perso-nal (Kapazitätsausbau und Tarifsteigerungen).
- Die operative Ergebnisentwicklung bei DB Schenker war erneut sehr stark, v.a. getrieben durch die Entwicklung in der Luft- und der Seefracht.
- Auch bei DB Arriva war eine deutliche Erholung der operativen Ergebnisgrößen zu verzeichnen.
Entwicklung im ersten Halbjahr 2022
Die Ertragsentwicklung war insgesamt sehr positiv:
- Der Umsatz legte deutlich zu.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen ebenfalls. Hier wirkten u.a. höhere Erträge aus der Veräußerung von Immobilien bei DB Netze Fahrweg sowie Veränderungen von Rückstellungen. Die Zuschüsse stiegen leicht. Höhere Erträge im Zusammenhang mit der coronabedingten Trassenpreisförderung (im Vorjahr erst im zweiten Halbjahr 2021 ausgezahlt) wurden durch rückläufige staatliche Zuschüsse bei DB Arriva (v.a. bei UK Bus und in den Niederlanden) sowie Effekte im Zusammenhang mit der Tilgung zinsloser Darlehen bei DB Netze Fahr-weg größtenteils kompensiert.
Auch der Aufwand erhöhte sich v.a. infolge der Geschäftsentwicklung bei DB Schenker sowie gestiegener Energiekosten und höherer Personalaufwendungen im Systemverbund Bahn deutlich, aber im Verhältnis zu den Erträgen insgesamt unterproportional:
- Der Materialaufwand erhöhte sich spürbar, primär getrieben durch höhere Frachtraten bei DB Schenker. Im Systemverbund Bahn wirkten v.a. preis- und leistungsbedingt höhere Aufwendungen für Energie und für Instandhaltung sowie höhere eingekaufte Transportleistungen bei DB Cargo. Bei DB Arriva wirkten höhere Aufwendungen u.a. für Energie und Schienenersatzverkehre belastend.
- Der Personalaufwand stieg ebenfalls an. Im Systemverbund Bahn wirkte sich neben Tarifeffekten auch die höhere Mitarbeitendenzahl aus. Zusätzliche Effekte resultierten bei DB Schenker aus der positiven Entwicklung der Geschäftstätigkeit.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen u.a. infolge eines höheren Bedarfs an IT-Dienstleistungen. Zudem wirkten die Intensivierung von während der Corona-Pandemie deutlich reduzierten Werbemaßnahmen zur Rückgewinnung von Kund:innen sowie höhere Mietaufwendungen insbesondere für Güterwagen und im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Verkehren aufwandserhöhend.
- Die Abschreibungen stiegen investitionsbedingt leicht.
Das bereinigte EBIT und das bereinigte EBITDA verbesserten sich entsprechend spürbar. Das bereinigte EBIT war wieder positiv.
- Der leicht schwächere operative Zinssaldo resultierte aus der Entwicklung des Zinsniveaus.
Auch das operative Ergebnis nach Zinsen verbesserte sich spürbar und war wieder positiv.
- Das Beteiligungsergebnis blieb auf einem sehr niedrigen Niveau, die Veränderung war maßgeblich getrieben durch geringere Verluste der GHT Mobility GmbH.
- Der deutliche Anstieg des übrigen Finanzergebnisses ergab sich im Wesentlichen aus Währungskurseffekten und der positiven Wertentwicklung sonstiger Beteiligungen aus der Fair-Value-Bewertung.
- Das außerordentliche Ergebnis lag in etwa auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2021 und resultierte v.a. aus Restrukturierungsmaßnahmen, Effekten aus der Anpassung von Rückstellungen (v.a. im Zusammenhang mit Zivilverfahren zu Infrastrukturentgelten sowie Transaktionen mit Beteiligungen.
AUSSERORDENTLICHES ERGEBNIS/ in Mio. € | 1. Halbjahr | ||||
2022 | davon EBIT- | 2021 | davon | ||
DB Fernverkehr | 0 | 0 | – | ‒ | |
DB Regio | 0 | 0 | 0 | 0 | |
DB Cargo | – 10 | ‒10 | – 19 | –19 | |
DB Netze Fahrweg | – 5 | –1 | – 1 | –1 | |
DB Netze Personenbahnhöfe | – | – | – | ‒ | |
DB Netze Energie | – | – | – 25 | ‒25 | |
Sonstige/Konsolidierung | – 70 | –70 | – 38 | –38 | |
Systemverbund Bahn | – 85 | ‒81 | – 83 | –83 | |
DB Arriva | 0 | 0 | 0 | 0 | |
DB Schenker | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Konsolidierung Übrige | 0 | 0 | 1 | 1 | |
DB-Konzern | – 85 | ‒81 | – 82 | –82 | |
davon Restrukturierungsmaßnahmen | ‒71 | ‒71 | ‒61 | ‒61 |
Auch das Ergebnis vor Ertragsteuern war wieder positiv. Die Entwicklung der Ertragsteuerposition war schwächer:
- Die tatsächlichen Ertragsteuern stiegen aufgrund höherer Ergebnisse bei einigen ausländischen Konzerngesellschaften.
- Der etwas schwächere latente Steuerertrag resultierte aus geringeren temporären Differenzen bei ausländischen Konzerngesellschaften.
Auch das Ergebnis nach Ertragsteuern erholte sich erneut spürbar und war positiv.