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Geschäftsverlauf

Marktumfeld

Nachfrage nach Mobilität

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben im ersten Halbjahr 2022 deutlich nachgelassen. Die milderen Verläufe der Omikron-Variante kombiniert mit dem Impffortschritt erforderten geringere Einschränkungen des öffentlichen Lebens und wirkten sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Gleichzeitig wurde das Marktumfeld mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs spürbar belastet. Dem­entsprechend haben sich die Umfeldbedingungen unterschiedlich entwickelt. Die Nachfrage im Bereich der Mobilität stieg infolge der Erholung von der Corona-Pandemie deutlich an, lag aber noch unter dem Vor-Corona-Niveau. Bei privaten Reiseanlässen wirkte sich die über den Winter aufgestaute Reise- und Besuchslust verstärkend auf die positive Entwicklung der Mobilität aus. Im Güterverkehr wurde der zu Jahresbeginn noch deutliche Nachfrageanstieg ab März 2022 deutlich gedämpft. Mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat sich das Wachstum bei globaler Industrieproduktion und Handel abgeschwächt, sodass auch der Schienengüterverkehr von den Auswirkungen spürbar betroffen ist.

Weltwirtschaft

Die Weltwirtschaft ist aufgrund weiterer Erholung von der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2022, insbesondere durch einen Anstieg im privaten Konsum, gewachsen. Das globale Wirtschaftswachstum wurde jedoch durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs deutlich verringert. Steigende Energiepreise infolge des Kriegs wirkten sich zusätzlich erhöhend auf das bereits zuvor hohe Niveau bei Inflationsraten aus und dämpften das Wachstum. Die zu Jahresbeginn 2022 noch erwartete Erholung bei globalen Wertschöpfungsketten verzögert sich durch den Kriegsausbruch und regionale Lockdowns in China, bedingt durch die Zero-Covid-Strategie, weiter. Durch diese Störfaktoren wird auch der weltweite Güterhandel spürbar belastet. In der Folge vermehren sich bspw. Staus an Häfen, der globale Handel kommt weiterhin nicht ins Gleichgewicht. Erneute Disruptionen bei globalen Lieferketten wirken sich dämpfend auf die Industrieproduktion aus, nachdem zu Jahresbeginn 2022 noch von einer langsamen Erholung bei Engpässen ausgegangen wurde.

Der Ukraine-Krieg wirkt sich außer auf die direkt beteilig­­ten Kriegsparteien v. a. auf den europäischen Wirtschaftsraum aus. Insbesondere die hohe Abhängigkeit bei Energie- und Rohstoffimporten dämpfte dabei die wirtschaftliche Entwicklung in Europa. Neben dem gestiegenen Kostendruck führte auch die hohe Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung zu einer geringeren Investitionsneigung bei Unternehmen. Positiv wirkte sich hingegen der Anstieg beim privaten Konsum, insbesondere im Dienstleistungsbereich, aus. Geringere coronabedingte Einschränkungen als noch im vergangenen Frühjahr und Winter 2021 dienten als wesent­liche Wachstumstreiber.

Energiemärkte

Die zentrale Sicherungspolitik des DB-Konzerns zielt darauf, Folgen von Energiepreisschwankungen zu reduzieren. Die Entwicklung der Marktpreise schlägt daher zumindest kurzfristig nicht voll auf unsere Aktivitäten durch.

BRENT / in USD/bbl

1. Halbjahr
2022

2021

Veränderung

absolut

%

Durchschnittspreis

104,9

71,0

+33,9

+47,7

Höchstpreis

139,1

86,7

+52,4

+60,4

Tiefstpreis

77,0

50,6

+26,4

+52,2

Endpreis per 30.06.

114,8

77,8

+37,0

+47,6

Quelle: Thomson Reuters

Die Ölpreise sind im ersten Halbjahr 2022 deutlich weiter gestiegen. Hauptgründe sind das Ende der Corona-Beschränkungen weltweit, der Ukraine-Krieg und die Sanktionen überwiegend westlicher Staaten gegen Russland. Einem knappen Angebot an Rohöl steht eine robuste Nachfrage gegenüber. Zudem verlor der Euro gegenüber dem Dollar an Wert, sodass sich der Preis von importiertem Rohöl verteuerte.

Die Kraftstoffpreise in Deutschland lagen im ersten Halbjahr 2022 um rund 35% über den Vorjahreswerten. Trotz temporärer Energiesteuerabsenkung werden die Kraftstoffpreise auch 2022 durch die Ölpreisentwicklung, eine weitere Er­höhung der CO₂-Steuer sowie nachteilige Währungseffekte weiter steigen.

Für gewöhnlich stärken steigende Kraftstoffpreise die Wettbewerbssituation der Schiene im Vergleich zum Pkw. Angesichts der noch nachwirkenden Corona-Einschränkungen und der dementsprechenden Bevorzugung individueller, da kontaktärmerer Verkehrsmittel ist die Kraftstoffpreisentwicklung derzeit allerdings von untergeordneter Bedeutung für die Verkehrsmittelwahl im Personenverkehr. Weitere merkliche Kraftstoffpreissteigerungen in 2022 werden die erwartete Leistungssteigerung des motorisierten Individualverkehrs jedoch dämpfen und eine Verlagerung auf die Schiene begünstigen.

 

1. Halbjahr
2022

2021

Veränderung

absolut

%

GRUNDLASTSTROM (FOLGEJAHR) IN €/MWH

    

Durchschnittspreis

121,3

89,0

+32,3

+36,3

Höchstpreis

296,9

325,2

–28,3

–8,7

Tiefstpreis

114,0

48,7

+65,3

+134

Endpreis per 30.06.

296,9

120,5

+176,4

+146

EMISSIONSZERTIFIKATE IN €/t CO₂

    

Durchschnittspreis

83,5

53,7

+29,8

+55,5

Höchstpreis

98,5

90,8

+7,7

+8,5

Tiefstpreis

55,0

31,3

+23,7

+75,7

Endpreis per 30.06.

90,2

80,7

+9,5

+11,8

Quelle: Thomson Reuters

Die Notierungen am Terminmarkt für Strom legten im ersten Halbjahr 2022 außerordentlich stark zu. Wichtigste Preistreiber waren die Preise für Emissionsberechtigungen (European Allowances im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystems) sowie der Preisanstieg für Erdgas. Im operativen Geschäft des DB-Konzerns wirkten unsere Sicherungsakti­vitäten bisher stark dämpfend.

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