Integrierter Zwischenbericht 2018 – Auf in eine neue Zeit!

Entwicklung im ersten Halbjahr 2018

  • Beeinträchtigungen vor allem in Deutschland durch weiterhin angespannte Transportqualität (Ressourcen­probleme Personal und Wagen).
  • Streiks in Frankreich beeinträchtigten Entwicklung.
  • Positive Geschäftsentwicklung in Osteuropa.

DB Cargo

1. Halbjahr

Veränderung

2018

2017

absolut

%

Pünktlichkeit in %

73,5

73,9

Beförderte Güter in Mio. t

129,4

139,2

– 9,8

– 7,0

Verkehrsleistung in Mio. tkm

44.534

47.756

– 3.222

– 6,7

Betriebsleistung in Mio. Trkm

83,3

89,1

– 5,8

– 6,5

Auslastung in t pro Zug

534,7

535,7

1,0

0,2

Gesamtumsatz in Mio.

2.255

2.306

– 51

– 2,2

Außenumsatz in Mio.

2.112

2.150

– 38

– 1,8

EBITDA bereinigt in Mio.

– 1

82

– 83

EBIT bereinigt in Mio.

– 127

– 28

– 99

Brutto-Investitionen in Mio.

140

110

+ 30

+ 27,3

Mitarbeiter per 30.06. in VZP

28.709

28.964

– 255

– 0,9

Die Pünktlichkeit von DB Cargo ist leicht zurückgegangen, vor allem durch die schwache Entwicklung in Deutschland. Hier wirkten die Bautätigkeit im Netz, die Ressourcenknapp­heit vor allem bei Triebfahrzeugführern sowie be­­­triebliche Einschränkungen unter anderem durch das Sturmtief Friederike negativ.

Die Leistungsentwicklung war unerfreulich und wurde getrieben von Western Europe und Central Europe. Die Menge der beförderten Güter sowie die Verkehrs- und Betriebsleistung gingen zurück, die Auslastung pro Zug blieb annähernd stabil.

Die wirtschaftliche Entwicklung war ebenfalls schwach. Die rückläufigen Erträge konnten bei annähernd unveränderten Aufwendungen nicht kompensiert wer­den, sodass es zu einem deutlichen Rückgang des bereinigten EBITDA kam. Infolge der gestiegenen Abschreibungen entwickelte sich das bereinigte EBIT noch schwächer. Getrieben wurde die Entwicklung durch Central Europe.

  • Die Umsätze wurden zu 83% in Central Europe, zu 12% in Western Europe und zu 5% in Eastern Europe generiert. Der Umsatz ging zurück. Leistungsbedingte Rückgänge vor allem in Deutschland und Großbritannien, Streiks in Frankreich sowie negative Währungskurseffekte wurden nur geringfügig durch einen leistungsbedingten Anstieg in Eastern Europe kompensiert.
  • Die sonstigen betrieblichen Erträge (– 12,7%) gingen unter anderem infolge der im ersten Halbjahr 2017 er­­folg­­­­ten Rück­erstattung der Kernbrennstoffsteuer und von erfolgsneutralen Anpassungen bei Leasingverhältnissen in Großbritannien zurück.
  • Der Materialaufwand (+ 0,2%) lag auf dem Niveau des ers­­­ten Halbjahres 2017. Der Anstieg eingekaufter Transportleistungen sowie höhere Energiepreise in Deutschland wurden durch preis- und mengenbedingt niedrigere Trassenaufwendungen, leistungsbedingt rückläufige Energieverbräuche sowie Währungskurseffekte kompensiert.
  • Der Personalaufwand (– 0,9%) entwickelte sich aufgrund der geringeren Mitarbeiterzahlen trotz negativer Tarifeffekte leicht rückläufig.
  • Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (+ 3,1%) stiegen vor allem infolge höherer Aufwendungen für Fahrzeugmieten und bezogener IT-Leistungen.
  • Die Abschreibungen (+ 14,5%) erhöhten sich vor allem investitionsbedingt sowie infolge von Sonderabschreibungen auf IT-Projekte.

Die Investitionstätigkeit nahm aufgrund höherer Investitionen in Lokomotiven in Central Europe deutlich zu. Gegenläufig sanken die Investitionen in Western Europe.

66% der Mitarbeiter sind in Central Europe beschäftigt, 15% in Western Europe und 14% in Eastern Europe. Die Zahl der Mitarbeiter war leicht rückläufig. Hier wirkte im We­­sentlichen ein restrukturierungsbedingter Rückgang in Großbritannien und Frankreich. Auch in Polen reduzierte sich die Zahl der Mitarbeiter infolge eines rückläufigen Gleis­anschluss- und Sandminengeschäfts. 

Region Central Europa

  • Deutliche Beeinträchtigungen durch Streiks in Frankreich und Sturm Friederike.
  • Angespannte Transportqualität durch Ressourcenengpässe.
  • Produktionsqualität führt zu Leistungsverlusten.

Region Central Europe

1. Halbjahr

Veränderung

2018

2017

absolut

%

Beförderte Güter in Mio. t

119,2

126,5

– 7,3

– 5,8

Verkehrsleistung in Mio. tkm

36.240

38.721

– 2.481

– 6,4

Betriebsleistung in Mio. Trkm

67,8

71,3

– 3,5

– 4,9

Gesamtumsatz in Mio.

2.465

2.465

Außenumsatz in Mio.

1.750

1.764

– 14

– 0,8

EBITDA bereinigt in Mio.

23

111

– 88

– 79,3

EBIT bereinigt in Mio.

– 66

34

– 100

Brutto-Investitionen in Mio.

124

91

+ 33

+ 36,3

Mitarbeiter per 30.06. in VZP

18.934

18.757

+ 177

+ 0,9

Die Leistungsentwicklung in Central Europe war rückläufig. Treiber war die Entwicklung in Deutschland − der Sturm Friederike, Auswirkungen der Streiks in Frankreich sowie Ressourcenprobleme bei Personal und Güterwagen führten zu Leistungsverlusten.

Die wirtschaftliche Entwicklung war deutlich negativ: Spürbare Mehrbelastungen insbesondere beim Materialaufwand konnten nicht durch die geringfügig gestiegenen Erträge ausgeglichen werden, sodass die bereinigten Ergeb­­nisgrößen EBITDA und EBIT deutlich zurückgingen.

  • Der Umsatz blieb trotz des Leistungsrückgangs unter anderem aufgrund der positiv auf den Umsatz wirkenden Umstellungseffekte vom Verfahren des Frachtausgleichs mit ausländischen Bahnen auf ein Leistungseinkaufs­modell annähernd unverändert. Darüber hinaus konnte das no­mi­nale Preisniveau gesteigert werden.
  • Die sonstigen betrieblichen Erträge (+ 12,7%) stiegen infolge höherer staatlicher Zuschüsse unter anderem für die Umrüstung auf Flüsterbremsen sowie aufgrund einer einmaligen Rückerstattung des Hauptzollamts Bremen im Rahmen eines gewonnenen Gerichtsverfahrens.
  • Der Materialaufwand (+ 5,5%) erhöhte sich unter an­de­­rem infolge gestie­­gener eingekaufter Transportleistun­­­gen. Ein preis- und mengenbedingt geringerer Aufwand für Trassennutzung wirkt teilweise kompensierend.
  • Der Personalaufwand (– 0,7%) lag auf dem Niveau des ers­­­­­ten Halbjahres 2017.
  • Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendun­­gen (+ 5,9%) resultierte unter anderem aus höheren Miet­auf­­­wen­dungen für Fahrzeuge und bezogenen IT-Leistungen.
  • Die Abschreibungen (+ 17,1%) erhöhten sich vor allem investitionsbedingt sowie infolge von Sonderabschreibungen auf IT-Projekte deutlich.

Die Brutto-Investitionen stiegen infolge höherer Investitionen in Lokomotiven deutlich an.

Die Zahl der Mitarbeiter ist im Vergleich zum 30. Juni 2017 leicht gestiegen. Einstellungen im Rahmen der Nachführung von Personal in operativen Funktionsgruppen, die Übernahme von Auszubildenden und konzerninterne Wechsel führen insbesondere in Deutschland zu einem Personalanstieg. Darüber hinaus wurde Personal im Rahmen von Neugeschäften unter anderem in Belgien und Italien akquiriert. 

Region Western Europe

  • Streiks in Frankreich und Nachfragerückgänge in Großbritannien belasten die Entwicklung.
  • Anhaltende Qualitätseinschränkungen in Frankreich.
  • Restrukturierungsmaßnahmen in Großbritannien schreiten voran.

Region Western Europe

1. Halbjahr

Veränderung

2018

2017

absolut

%

Beförderte Güter in Mio. t

24,5

29,2

– 4,7

– 16,1

Verkehrsleistung in Mio. tkm

5.868

6.831

– 963

– 14,1

Betriebsleistung in Mio. Trkm

11,5

13,9

– 2,4

– 17,3

Gesamtumsatz in Mio.

324

353

– 29

– 8,2

Außenumsatz in Mio.

259

288

– 29

– 10,1

EBITDA bereinigt in Mio.

6

3

+ 3

+ 100

EBIT bereinigt in Mio.

– 25

– 24

– 1

+ 4,2

Brutto-Investitionen in Mio.

13

18

– 5

– 27,8

Mitarbeiter per 30.06. in VZP

4.320

4.694

– 374

– 8,0

In Western Europe verzeichneten die Menge der beförder­­ten Güter, die Verkehrsleistung und die Betriebsleistung getrieben durch die Streikaktivitäten in Frankreich deutliche Rückgänge. Ein Nachfragerückgang in Großbritannien unter anderem in den Bereichen Intermodal, Kohle und Bau sowie qualitätsbedingte Leistungsrückgänge in Frankreich belasteten die Entwicklung zusätzlich.

Die wirtschaftliche Entwicklung war schwach: Der Rückgang der Erträge konnte durch niedrigere Aufwendun­­gen weitgehend kompensiert werden, sodass die operativen Ergebnisgrößen annähernd unverändert blieben.

  • Der Umsatz war leistungs- und währungskursbedingt rückläufig.
  • Die sonstigen betrieblichen Erträge (– 12,7%) gingen unter anderem infolge von erfolgsneutralen Anpassun­­gen bei Leasingverhältnissen in Großbritannien zurück (gegenläufiger Rückgang im sonstigen betrieblichen Aufwand).
  • Der Materialaufwand (– 5,8%) war leistungs- und währungskursbedingt rückläufig.
  • Der Personalaufwand (– 12,3%) sank infolge einer geringeren Mitarbeiterzahl (Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen in Großbritannien und Frankreich) sowie in geringem Umfang währungskursbedingt.
  • Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (– 12,6%) gin­­­­gen vor allem aufgrund von erfolgsneutralen Anpassun­­­gen bei Leasingverhältnissen in Großbritannien (gegen­­­­­­läufiger Rückgang in sonstigen betrieblichen Erträgen) sowie Währungskurseffekten deutlich zurück.
  • Die Abschreibungen (+ 14,8 %) stiegen vor allem infolge von Sonderabschreibungen auf IT-Projekte deutlich.

Die Brutto-Investitionen sanken. Dies re­sultierte aus Verzögerungen bei Investitionen in Großbritannien sowie geringeren Investitionen in Spanien.

Die Mitarbeiterzahl ging im Wesentlichen aufgrund der Anpassung an die Geschäftslage (Umsetzung der 2017 gestarteten Restrukturierungsmaßnahmen) in Großbritannien und Frankreich zurück. 

Region Eastern Europe

  • Positive Leistungsentwicklung vor allem in Polen.
  • Anpassungen im Transportportfolio in Polen.
  • Personalaufwand unter Druck durch Arbeitsmarktlage.

Region Eastern Europe

1. Halbjahr

Veränderung

2018

2017

absolut

%

Beförderte Güter in Mio. t

8,4

8,4

Verkehrsleistung in Mio. tkm

2.426

2.204

+ 222

+ 10,1

Betriebsleistung in Mio. Trkm

4,0

3,9

+ 0,1

+ 2,6

Gesamtumsatz in Mio.

151

141

+ 10

+ 7,1

Außenumsatz in Mio.

103

98

+ 5

+ 5,1

EBITDA bereinigt in Mio.

14

10

+ 4

+ 40,0

EBIT bereinigt in Mio.

7

3

+ 4

+ 133

Brutto-Investitionen in Mio.

3

2

+ 1

+ 50,0

Mitarbeiter per 30.06. in VZP

3.985

4.068

– 83

– 2,0

Die Leistungsentwicklung in Eastern Europe war positiv und wurde durch DB Cargo Polska getrieben. Hier wirkten sich vor allem höhere Volumina im Bereich Industrials durch neue Kohle- und Erzverkehre aus.

Die wirtschaftliche Entwicklung war gedämpft: Die Verbesserung der operativen Ergebnisgrößen EBITDA und EBIT resultierte im Wesentlichen aus Erträgen aus dem Verkauf von Lokomotiven.

  • Der Umsatz entwickelte sich vor allem leistungsbedingt positiv. Die Einbeziehung der im Vorjahr erworbenen Trans-Eurasia Logistics wirkte unterstützend.
  • Die sonstigen betrieblichen Erträge (+ 57,1%) stiegen vor allem auf­grund von Lokomotivverkäufen in Rumänien.
  • Der Materialaufwand (+ 3,6%) erhöhte sich vor allem leis­­­­tungsbedingt sowie in­­­folge eines gestiegenen Instandhaltungsaufwands in Polen.
  • Der Personal­­­aufwand (+ 8,8%) stieg trotz eines Perso­nal­­­abbaus im Wesentlichen tarifbedingt (unter anderem Er­­­­höhung Mindestlohn) an.
  • Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (+ 28,6%) stiegen ebenfalls. Dies resultierte insbesondere aus Veräußerungskosten im Rahmen von Lokomotivverkäufen in Rumänien.
  • Die Abschreibungen lagen auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2017.

Die Investitionstätigkeit ist auf niedrigem Niveau gestiegen. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf eine zeitliche Verschiebung von Investitionen bei DB Cargo Polska in die zweite Jahreshälfte 2017 zurückzuführen.

Die Mitarbeiterzahl war insbesondere aufgrund von Optimierungsmaßnahmen in Polen rückläufig. Gegenläufig stieg die Zahl der Mitarbeiter in Südosteuropa.