Pünktlichkeit gesunken
Pünktlichkeit in % | 1. Halb- | 2017 | 1. Halb- | |
_ | Schiene in Deutschland1) | 93,3 | 93,6 | 94,2 |
Schiene DB-Konzern in Deutschland | 93,9 | 93,9 | 94,5 | |
DB-Schienenpersonenverkehr in Deutschland | 94,0 | 94,1 | 94,6 | |
DB Fernverkehr | 77,4 | 78,5 | 81,0 | |
DB Regio | 94,4 | 94,4 | 95,0 | |
DB Cargo (Deutschland) | 73,6 | 73,4 | 74,5 | |
DB Arriva (Schiene) (Großbritannien, Dänemark, | 91,2 | 92,3 | 93,2 | |
DB Regio (Bus) | 91,6 | 90,5 | 91,2 | |
DB Cargo | 73,5 | 72,7 | 73,9 |
1) Konzernexterne und -interne Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Die Pünktlichkeit entwickelte sich im ersten Halbjahr 2018 übergreifend auf einem nicht zufriedenstellenden Niveau.
Als Reaktion auf die gesunkene Pünktlichkeit haben wir im März 2018 das Lagezentrum Pünktlichkeit eingerichtet, das im Vorstandsressort Infrastruktur angesiedelt ist und auf operativer Ebene geschäftsfeldübergreifend Maßnahmen zur kurz- und langfristigen Verbesserung der Pünktlichkeit entwickelt und umsetzt. Die Maßnahmen des Lagezentrums Pünktlichkeit, in das auch externe Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) eingebunden sind, umfassen unter anderem Aktivitäten zur pünktlichkeitsstabilisierenden Fahrplanoptimierung, zur Verbesserung der Haltezeiteinhaltung, zur Erhöhung der Verfügbarkeit der Leit- und Sicherheitstechnik sowie zur Stabilisierung der S-Bahn-Verkehre. Neben den Maßnahmen aus dem Lagezentrum Pünktlichkeit werden zudem zahlreiche Maßnahmen aus dem Programm Zukunft Bahn fortgeführt, die ebenfalls zur Verbesserung der Pünktlichkeit beitragen.
Die PlanStart-Teams bei DB Fernverkehr arbeiteten im ersten Halbjahr 2018 daran, die verbesserte Beginnplanmäßigkeit an den PlanStart-Knotenbahnhöfen auf die Strecke zu übertragen.
Bei DB Cargo wurde im ersten Halbjahr 2018 die zweite Welle an Zugbildungsanlagen ausgerollt, an denen die PlanStart-Teams an der Erhöhung der Abfahrtpünktlichkeit arbeiten.
Dennoch lag im ersten Halbjahr 2018 die Pünktlichkeit sowohl der konzernexternen als auch der konzerninternen EVU in Deutschland teilweise deutlich unter den entsprechenden Vorjahreswerten.
Die Pünktlichkeit litt unter einer noch stärker ausgelasteten Infrastruktur. Die weitere Steigerung der Verkehrsmenge, die Ausweitung des Bauprogramms und die damit verbundene Reduktion der Netzkapazität haben zu Verspätungen geführt. Gegenläufig konnten die baubedingten Verspätungsfälle (Verspätungen, die direkt einer Baustelle zugeordnet werden können) weiter reduziert werden.
Auf der betrieblichen Seite haben eine hohe Anzahl an Störungen der Leit- und Sicherungstechnik, Fahrzeugstörungen und Störungen bei der Bereitstellung der Fahrzeuge die Pünktlichkeit negativ beeinflusst.
Zusätzliche Belastungen resultierten aus witterungsbedingten Einschränkungen wie dem Orkan Friederike Mitte Januar, der unter anderem zu massiven Fahrbahnunterspülungen und umfangreichen Streckensperrungen aufgrund von umgestürzten Bäumen führte.
Umsetzung Aktionsplan Vegetation
Im ersten Halbjahr 2018 wurde mit der Umsetzung des Aktionsplans Vegetation begonnen, mit dem die negativen Auswirkungen der zunehmenden Extremwetterlagen auf den Bahnbetrieb reduziert werden sollen.
Der Plan umfasst neben der Fortführung bewährter Maßnahmen wie des präventiven Vegetationsrückschnitts entlang der Gleise eine Durchforstungsinitiative, um den Baumbestand entlang der Schiene auch über die 6-m-Rückschnittszone hinaus deutlich zu stabilisieren. Im Rahmen der Aufforstung werden Bäume mit stabiler Höhe und mit geeigneten Wuchsformen sowie Sträucher und Feldgehölze gepflanzt.
3.000 ha Wald wurden bis Juni 2018 bereits inspiziert und digital erfasst. Die Daten bilden die Grundlage für die ab November 2018 folgende Durchforstung.
Bis zu 150 Forstarbeiter sollen noch in diesem Jahr die bereits mehr als 1.000 im Einsatz befindlichen Mitarbeiter bei der Inspektion verstärken. In den nächsten fünf Jahren werden wir zusätzlich zu den seit 2007 pro Jahr bereitstehenden 100 Mio.€ weitere 125 Mio.€ für die Pflege und Kontrolle des Pflanzenbestands aufwenden.
Fortführung der Arbeit des Lagezentrums Bau
Das Lagezentrum Bau hat das Ziel, das im Jahr 2018 auf Rekordhöhe liegende Bauvolumen so kundenverträglich wie möglich abzuwickeln.
Hierzu werden Bauvorhaben zeitlich und räumlich gebündelt und die konkreten Bauverfahren betrachtet. Manchmal lassen sich komplexe technische Bauteile bereits neben der Strecke vormontieren und so die für die Gleisbauer benötigten Zeiten reduzieren; damit sind die Gleise wieder schneller für den Zugverkehr frei. Eine weitere Option ist, vor der Baumaßnahme zusätzliche Weichen einzubauen. Gemeinsam mit den Kollegen aus den Fachbereichen und den Regionen entscheidet das Lagezentrum auch darüber, ob eine Maßnahme verschoben oder mit anderen Projekten zusammengeführt werden kann. Weitere Verbesserungen resultieren aus dem Einsatz von zusätzlichem Personal, toolbasierter Prognoseunterstützung bis hin zu Arbeiten im Dreischichtbetrieb oder der Verschiebung von Sperrzeiten in verkehrsarme Randlagen.