Integrierter Zwischenbericht 2018 – Auf in eine neue Zeit!

Ergebnisentwicklung unter Druck

Überleitung auf die bereinigte Ergebnisrechnung

Die Überleitung auf die bereinigte Ergebnisdarstellung er­folgt in zwei Schritten. Das Vorgehen bei den Umglie­­­­de­­run­­gen und Bereinigungen ist unverändert.

Operative Ergebnisgrößen entwickelten sich rückläufig

Die im Folgenden dargestellte Entwicklung beschreibt die bereinigten Veränderungen der wesentlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017. Die Aus­­wirkun­­gen der Veränderungen im Konsolidie­rungs­­kreis und aus Wäh­­rungskurseffekten sind in der folgenden Ta­­­belle dargestellt und werden im Folgenden nicht mehr erläutert.

Im ersten Halbjahr 2018 wirkten Währungskurseffekte insgesamt ertrags- und aufwandsmindernd. Effekte aus Ver­än­­­­derungen im Kon­­solidierungskreis waren nicht wesent­­­lich.

Das bereinigte EBIT entwickelte sich schwächer als im ersten Halbjahr 2017. Die Belastungen aus betrieblichen Einschränkungen, Faktorkostensteigerun­­gen (insbesondere in Deutschland) sowie Aufwendun­­­gen für zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und für die Digitalisierung überstiegen die Zuwächse auf der Ertragsseite deutlich.

  • Die Umsatzentwicklungwar positiv.
  • Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge resultierte im Wesentlichen aus dem Wegfall von Einmal­effekten aus dem ersten Halbjahr 2017, wie der Erstattung der Kernbrennstoffsteuer und erhaltenen Schadenersatzzahlungen. Gegenläufig wirkten höhere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

Überleitung auf die bereinigte
Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio.

1. Halbjahr

Veränderung

2018

Umgliederungen

Bereini-
gung
Sonder-
effekte

2018
bereinigt

2017
bereinigt

absolut

davon
Konsoli
-
dierungs
-
kreis
-
effekte

davon
Wäh
-
rungs
-
kurs
-
effekte

%

Auf-/ Ab-
zinsung IFRS

Beteili-
gungs-
ergebnis

PPA-
Amorti-
sation

Umsatz

21.555

7

21.548

21.070

+ 478

+26

359

+ 2,3

Bestandsveränderungen und andere
aktivierte Eigenleistungen

1.446

1.446

1.376

+ 70

0

0

+ 5,1

Sonstige betriebliche Erträge

1.206

2

1.204

1.232

– 28

+1

5

– 2,3

Materialaufwand

– 10.743

0

– 10.743

– 10.396

– 347

10

+217

+ 3,3

Personalaufwand

– 8.495

72

– 8.423

– 8.148

– 275

9

+83

+ 3,4

Sonstige betriebliche Aufwendungen

– 2.727

1

– 2.728

– 2.560

– 168

7

+54

+ 6,6

EBITDA/EBITDA bereinigt

2.242

62

2.304

2.574

– 270

+1

10

– 10,5

Abschreibungen

– 1.360

30

– 1.330

– 1.395

+ 65

2

+5

– 4,7

Operatives Ergebnis (EBIT) | EBIT bereinigt

882

30

62

974

1.179

– 205

1

5

– 17,4

Zinsergebnis | Operativer Zinssaldo

– 330

13

2

– 315

– 332

+ 17

0

+1

– 5,1

Operatives Ergebnis nach Zinsen

552

13

30

64

659

847

– 188

1

4

– 22,2

Ergebnis aus at Equity bilanzierten
Unternehmen | Beteiligungsergebnis

8

8

14

– 6

0

– 42,9

Übriges Finanzergebnis

0

13

– 13

– 23

+ 10

+2

+2

– 43,5

PPA-Amortisation Kundenverträge

30

– 30

– 38

+ 8

+0

– 21,1

Außerordentliches Ergebnis

64

– 64

– 67

+ 3

+1

– 4,5

Ergebnis vor Ertragsteuern

560

560

733

– 173

+1

1

– 23,

  • Der Materialaufwand stieg an. Hierbei wirkten sich höhere eingekaufte Transportleistun­gen bei DB Schen­­ker infolge von Volumenzuwäch­­sen und von gestiege­­­nen Frachtraten aus. Darüber hinaus belasteten höhere Energiekosten die Entwicklung.
  • Der Personalaufwand legte ebenfalls deutlich zu. Neben Tarifeffekten vor allem in Deutschland wirkte sich auch die höhere Mitarbeiterzahl aus.
  • Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen deutlich. Getrieben wurde die Entwicklung durch höhere Mietaufwendungen vor allem bei DB Schenker sowie durch Kostenbelastungen für zusätzliche Maßnahmen im Bereich Qualität und Digitalisierung in Deutschland.

Im Saldo stiegen die Aufwendungen deutlicher als die Erträge. Das bereinigte EBITDA ging spürbar zurück.

  • Der Rückgang der Abschreibungen resultierte insbesondere aus der Anpassung bilanzieller an wirtschaftliche Nutzungsdauern von Anlagen bei DB Netze Fahr­­weg. Gegenläufig wirkten investitionsbedingt höhere Abschreibungen unter anderem für ICE-4-Züge teilweise kompensierend.

Die Entwicklung der bereinigten Ergebnisgrößen der Geschäftsfelder µ23 ff. war überwiegend schwach. Die Geschäftsfelder des Systemverbunds Bahn entwickelten sich getrieben durch Faktorkostensteigerungen, betrieb­liche Einschränkungen und Kostenbelastungen aus zusätzlichen Qualitätsmaßnahmen insgesamt rückläufig. Hinzu kamen operative Schwierigkeiten bei DB Regio und DB Cargo. Auch der Bereich Sonstige verzeichnete einen spürbaren Rückgang infolge von Personalkostensteigerungen und höheren Projektaufwendungen. Die Ergebnisentwicklung von DB Netze Fahrweg wirkte gegenläufig positiv. DB Arriva lag trotz Belastungen unter anderem durch betriebliche Einschränkungen nur leicht unter dem ersten Halbjahr 2017. Das Ergebnis von DB Schenker war etwas besser.

EBIT bereinigt nach
Geschäftsfeldern
in Mio.

1. Halbjahr

Veränderung

2018

2017

absolut

%

DB Fernverkehr

206

216

– 10

– 4,6

DB Regio

214

314

– 100

– 31,8

DB Arriva

106

110

– 4

– 3,6

DB Cargo

– 127

– 28

– 99

DB Schenker

216

208

+ 8

+ 3,8

DB Netze Fahrweg

483

389

+ 94

+ 24,2

DB Netze Personenbahnhöfe

158

150

+ 8

+ 5,3

DB Netze Energie

12

44

– 32

– 72,7

Sonstige/Konsolidierung

– 294

– 224

– 70

+ 31,3

DB-Konzern

974

1.179

– 205

– 17,4

Die Entwicklung des operativen Ergebnisses nach Zin­­sen war etwas weniger negativ, da sich der operative Zinssaldo verbesserte. Hier wirkten im Wesentlichen Effekte aus niedrigeren Zinsen bei Refinanzierungen.

Das rückläufige Beteiligungsergebnis wurde maßgeblich durch Veränderungen bei Etihad Rail und London Overground (Geschäft ist im zweiten Halbjahr 2017 auf die vollkonso­lidierte Arriva Rail London übergegangen) getrieben.

Die Entwicklung im übrigen Finanzergebnis ergab sich im Wesentlichen aus Effekten aus Sicherungsgeschäften.

Die außerordentlichen Belastungen waren etwas geringer als im ersten Halbjahr 2017, dies beeinflusste die rückläufige Entwicklung des Ergebnisses vor Ertragsteuern aber nicht wesentlich.

Außerordent­liche Belastungen etwas geringer

Außerordentliches Ergebnis
in Mio.

1. Halbjahr

2018

davon
EBIT-
wirksam

2017

davon
EBIT-
wirksam

DB Fernverkehr

DB Regio

0

0

28

28

DB Arriva

1

1

0

0

DB Cargo

– 3

3

– 1

1

DB Schenker

0

0

– 1

1

DB Netze Fahrweg

– 1

0

– 3

3

DB Netze Personenbahnhöfe

7

7

– 3

3

DB Netze Energie

– 15

15

Sonstige/Konsolidierung

– 68

67

– 72

72

DB-Konzern

– 64

62

– 67

67

Das außerordentliche Ergebnis veränderte sich nicht wesentlich und setzte sich unter anderem aus folgenden Sonder­effekten zusam­­­men:

  • Aufwendungen im Rahmen von Restrukturierungs­maß­nahmen (DB Cargo),
  • Effekte aus Zivilverfahren im Zusammenhang mit Infra­strukturentgelten (DB Netze Fahrweg, DB Netze Perso­nen­­bahnhöfe),
  • Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen aus personalvertraglichen Verpflichtungen (Sonstige).

Im ersten Halbjahr 2017 setzte sich das außerordentliche Er­­gebnis unter anderem aus folgen­den Sondereffekten zusammen:

  • Effekten aus Fahrzeugzuschreibungen (DB Regio),
  • Effekten im Zusammenhang mit der Finanzierung des Kernenergieausstiegs (DB Netze Energie) und
  • Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen aus personalvertraglichen Verpflichtungen (Sonstige).

Ergebnis nach Steuern ebenfalls schwächer

Auszug Gewinn- und
Verlustrechnung
in Mio.

1. Halbjahr

Veränderung

2018

2017

absolut

%

Ergebnis vor Ertragsteuern

560

733

– 173

– 23,6

Ertragsteuern

2

46

– 44

– 95,7

     tatsächliche Ertragsteuern

– 99

– 82

– 17

+ 20,7

     latenter Steuerertrag

101

128

– 27

– 21,1

Ergebnis nach Ertragsteuern

562

779

– 217

– 27,9

     Aktionäre der DBAG

554

766

– 212

– 27,7

     andere Gesellschafter
(nicht beherrschende Anteile)

8

13

– 5

– 38,5

Der Rückgang des Ergebnisses vor Er­­trag­steu­­ern wurde durch die Entwicklung der Ertragsteuerposition verstärkt. Hier wirkten insbesondere höhere Ertragsteuerrisiken im Ausland sowie die rückläufige Entwicklung der latenten Steuerposition bei der DBAG. Die Verbesserung der erwarteten Nutzung steuerlicher Verlustvorträge erreichte dabei nicht das Niveau des ersten Halbjahres 2017. Das Ergebnis nach Er­­tragsteu­­ern sank daher deutlicher.