Positives Umfeld für globale und europäische Verkehrsmärkte
Starke globale Nachfrage fördert den Welthandel
Der weiterhin wachsende Welthandel treibt die Nachfrage nach Warentransporten; insbesondere asiatische Märkte sowie die USA wiesen in den ersten Monaten 2018 eine hohe Dynamik auf. Der Konjunkturaufschwung in Deutschland und Europa flachte zuletzt ab. Das Wirtschaftswachstum verbleibt aber auf einem soliden Niveau. US-Protektionismus, Unsicherheit zum Ergebnis der Brexit-Verhandlungen sowie steigende Ölpreise stellen dabei wesentliche Risiken für die Weltwirtschaft und den Welthandel dar, denen besonders das Logistikgeschäft ausgesetzt ist. Die Nachfrage nach Mobilität bleibt bei fortgesetztem Beschäftigungswachstum und steigenden Löhnen robust. Die Personenverkehrsmärkte werden stark durch die jeweiligen gesetzlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Die Unterschiede zwischen den europäischen Ländern sind hier trotz voranschreitender Liberalisierung weiterhin groß.
Weiterhin dynamisches Weltwirtschaftswachstum − Europas Wachstum schwächer
Im ersten Halbjahr 2018 hat sich das dynamische Wachstum der Weltwirtschaft weitgehend fortgesetzt. Treiber sind eine starke Nachfrage nach Investitionsgütern sowie ein kräftiger privater Konsum. In der Folge verzeichnete auch der Welthandel deutliche Zuwächse. Risiken für das Wachstum sind unter anderem ein deutlich gestiegener Ölpreis sowie Konflikte zu Handelsfragen.
Das europäische Wirtschaftswachstum hat sich vor allem getrieben durch rückläufige Exporte bereits leicht abgeschwächt. Unsicherheiten belasten das Investitionsklima. Die Inflation hat getrieben durch einen höheren Ölpreis zuletzt zugenommen und verringert die verfügbaren Einkommen privater Haushalte.
Eine ähnliche Entwicklung zeichnete sich auch in Deutschland ab. Positiv entwickelte sich nach wie vor die Binnennachfrage infolge eines robusten Beschäftigungswachstums. Bei den Industriebranchen wuchs insbesondere das Baugewerbe. Gesunkene Auftragszahlen in der Industrie deuten auf ein Ende der Hochkonjunktur hin.
Die britische Wirtschaft ist im ersten Halbjahr 2018 schwächer gewachsen. Gleichbleibend hohe Inflationsraten setzen die britische Zentralbank unter Druck, die Zinsraten noch 2018 anzuheben. Zudem belastet die Unsicherheit über die Ausgestaltung des Brexit das Geschäftsklima.
Politische Unsicherheiten sorgen für Nervosität am Energiemarkt
Die zentrale Hedge-Politik des DB-Konzerns zielt darauf, Folgen von Energiepreisschwankungen zu minimieren. Die Entwicklung der Marktpreise schlägt daher zumindest kurzfristig nicht vollumfänglich auf unsere Aktivitäten durch.
Übererfüllung der Kürzungsbeschlüsse der OPEC bewirkt Einengung am Ölmarkt
Brent in USD/bbl | 1. Halb- | 2017 | Veränderung | |
absolut | % | |||
Durchschnittspreis | 71,2 | 54,7 | +16,5 | +30,2 |
Höchstpreis | 80,5 | 67,1 | – | – |
Tiefstpreis | 61,8 | 44,4 | – | – |
Endpreis | 78,5 | 66,9 | +11,6 | +17,3 |
Quelle: Thomson Reuters |
- Die beschlossenen Förderkürzungen (OPEC+) wurden deutlich übererfüllt. Hauptgrund hierfür waren ungeplante Ausfälle in Venezuela. Gleichzeitig führte die positive Wirtschaftsentwicklung zu robuster Nachfrage vor allem aus Asien. Die daraus resultierende Angebotslücke konnte trotz immer neuer Rekordwerte bei der Ölerzeugung in den USA nur zu einem geringen Teil gedeckt werden, sodass sich der Ölmarkt spürbar einengte.
- Im Mai 2018 erreichte der Preis für Brent seinen Jahreshöchststand. Bis Mitte Mai setzten auch die spekulativen Anleger auf steigende Preise.
- OPEC+ einigte sich darauf, für einen voraussichtlich ausgeglichenen Ölmarkt im zweiten Halbjahr zu sorgen, und beschloss, die Fördermenge wieder auf den im Kürzungsbeschluss Ende 2016 festgelegten Stand hochzufahren.
Strompreise entwickeln sich parallel zum Kohle- und CO₂-Markt
Grundlaststrom (Folgejahr) | 1. Halb- | 2017 | Veränderung | |
absolut | % | |||
Grundlaststrom | ||||
Durchschnittspreis | 37,7 | 32,4 | +5,3 | +16,4 |
Höchstpreis | 43,9 | 38,4 | – | – |
Tiefstpreis | 32,6 | 28,0 | – | – |
Endpreis | 43,9 | 37,2 | +6,7 | +18,0 |
Emissionszertifikate in €/TCO₂ | ||||
Durchschnittspreis | 12,2 | 5,8 | +6,4 | +110 |
Höchstpreis | 16,7 | 8,3 | – | – |
Tiefstpreis | 7,6 | 4,3 | – | – |
Endpreis | 15,2 | 8,2 | +7,0 | +85,4 |
Quelle: Thomson Reuters |
- Der deutsche Stromspotmarkt zeigt sich immer stärker wetterabhängig. Die Fluktuation in der Erzeugung aus erneuerbaren Energien sorgte aufgrund der eingeschränkten Planbarkeit für deutliche Preisausschläge. Hohe Primärenergiepreise wirkten als Preistreiber.
- Nachdem bei den Koalitionsverhandlungen die Klimaziele für 2020 revidiert wurden, gab der Stromterminmarkt nach.
- Der Kohlemarkt verzeichnete infolge vorübergehender Importbeschränkungen in China eine Preisdelle. Lieferschwierigkeiten und eine anhaltend hohe Nachfrage in Asien ließen die Preise schnell wieder anziehen.
- Das Inkrafttreten der Marktstabilitätsreserve ab 2019, die dem Markt 24% der überschüssigen Zertifikate entzieht, sorgte für das Einpreisen einer Angebotsverknappung am CO₂-Markt. Darüber hinaus lockten Diskussionen um einen Mindestpreis zusätzliche Nachfrager in den Markt, sodass sich der Preis für Emissionszertifikate seit Jahresbeginn verdoppelte.