Integrierter Zwischenbericht 2019 – Deutschland braucht eine starke Schiene

Entwicklung der Geschäftsfelder

Weiterentwicklung der Infrastruktur

2019 stehen 10,7 Mrd. € für die Erneuerung und Instandhaltung des Streckennetzes, der Bahnhöfe und der Energieanlagen zur Verfügung. Insgesamt befinden sich 2019 über 50 Großprojekte in Planung und Bau. Knapp 30 Projekte werden 2019 fertiggestellt. Dazu kommen weitere 16 Spatenstiche für Projekte, die langfristig die Kapazität des Netzes steigern werden. In diese Großprojekte des Bundesverkehrswegeplans werden 2019 rund 2,3 Mrd. € investiert. Den Großteil finanziert der Bund über den Bedarfsplan Schiene des Bundesverkehrswegeplans 2030. Hinzu kommen für den Nahverkehr Projekte aus dem von Bund und Ländern finanzierten GVFG-Bundesprogramm.

Für die Vielzahl an Bauaktivitäten sind die Bündelung in über 100 Korridoren und ein professionelles Baumanagement unverzichtbar. Durch die Baustellenbündelung werden die Auswirkungen auf den laufenden Betrieb so gering wie möglich gehalten. Zudem haben wir, nun trotz des intensiven Baugeschehens die Einschränkungen für den Bahnverkehr so gering wie möglich zu halten, das Lagezentrum Bau initiiert. Ein Spezialteam koordiniert dort das gesamte Baugeschehen im DB-Konzern und prognostiziert die Bauauswirkungen, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln und so die Verspätungen zu reduzieren. Durch ein verbessertes Management der Baustellen konnten Störungen seit 2015 um 33% reduziert werden, bei gleichzeitiger Erhöhung des Bauvolumens um 23%.

Nachrüstung von 600 älteren Stellwerken gestartet

Der DB-Konzern rüstet ältere Stellwerke technisch nach, um die Fahrdienstleiter bei der Gleisüberwachung zu unterstützen. Im Januar 2019 wurde mit dem Einbau der neuen Technik an den Pilotstandorten Utting in Bayern und Nieukerk in Nordrhein-Westfalen begonnen. Noch in diesem Jahr soll die Umrüstung für bis zu 50 Stellwerke auf den Weg gebracht werden. Bis Ende 2023 sollen rund 600 Stellwerke ausgestattet sein. Die Umrüstung wird rund 90 Mio. € kosten.

Verlegung Fernbahnhof Hamburg-Altona

Im Dezember 2017 wurde der Planfeststellungsbeschluss (PFB) vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) für die Verlegung des Fernbahnhofs Hamburg-Altona erlassen. Im Januar 2018 wurde die sofortige Vollziehung durch das EBA angeordnet. Am 15. August 2018 wurde durch das Oberverwaltungsgericht Hamburg die aufschiebende Wirkung der Klage des Verkehrsclubs Deutschland Landesverband Nord e. V. gegen den PFB des EBA für das Vorhaben wiederhergestellt. Bis zur Beendigung des Hauptsacheverfahrens, das noch für 2019 erwartet wird, kann nicht mit dem Bau fortgefahren werden.

Beginn der Hauptbaumaßnahmen zur Modernisierung am Hauptbahnhof Dortmund

Am Dortmunder Hauptbahnhof begannen im Juni 2018 die Hauptbaumaßnahmen zur Modernisierung der Verkehrsstation. Nach Abschluss der Arbeiten wird der Bahnhof komplett barrierefrei sein und eine barrierefreie Vernetzung aller Verkehrsträger ermöglichen. Die Arbeiten am Bahnsteig 26/31 befinden sich auf der Zielgeraden. Ende Juli 2019 wird der Bahnsteig modernisiert in Betrieb genommen werden.

Wiederaufbau der Dresdner Bahn hat begonnen

Anlässlich der ersten in Endlage hergestellten Schallschutzwand, fand im Februar 2019 ein symbolischer Spatenstich zum Beginn der Bauhauptleistungen statt. Im brandenburgischen Projektabschnitt wird der Abschluss des Planrechtsverfahrens bis September 2019 erwartet. Im Rahmen des Projekts werden rund 16 km Strecke neu gebaut, einschließlich der Erneuerung von neun Brücken, drei Verkehrsstationen und der Beseitigung von neun Bahnübergängen.

Knoten Frankfurt

Mit dem Infrastrukturausbauprogramm Frankfurt RheinMain plus wird die Zukunftsfähigkeit des Schienenverkehrs gewährleistet. Das Programm umfasst unter anderem den Umbau des Bereichs am Frankfurter Stadion, die Zweigleisigkeit des Homburger Damms, die S-Bahn-Anbindung Gateway Gardens, den Ausbau der S6 Richtung Friedberg sowie den Bau der Nordmainischen S-Bahn. Die Tunnelrohbaumaßnahmen im Projekt Gateway Gardens sind abgeschlossen. Die Inbetriebnahme ist für den 15. Dezember 2019 geplant.

ABS 48 München-Lindau-Grenze D/A

Die Baurechtsverfahren sind seit April 2019 für alle 20 Planfeststellungsabschnitte abgeschlossen. Seit März 2018 werden die Hauptbauphasen mit umfangreichen abschnittsweisen Streckensperrungen durchgeführt. Die für 2018 geplanten und durch das später erteilte Baurecht beeinflussten Hauptbauarbeiten an der Ausbaustrecke (ABS) wurden durch eine Erweiterung des Schienenersatzverkehrs auf mehrere Streckenabschnitte und Neuordnung des Bauablaufs kompensiert. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2020 geplant.

Rhein-Ruhr-Express

Für die Planstellungsabschnitte (PFA) 3.2 (Duisburg) und 3.0a (Düsseldorf Flughafen) wurden die Planfeststellungsunterlagen im Dezember 2018 und März 2019 beim EBA eingereicht. Die Vorplanungen für den Bereich PFA 2.0 (Düsseldorf-Reisholz und Düsseldorf-Benrath) wurden in einem Bürgerdialog vorgestellt. Im PFA 4.0, Mülheim, wurden die Bauarbeiten aufgenommen. Für den PFA 1.2 (Leverkusen) wurde der Planfeststellungsbeschluss am 8. Oktober 2018 erlassen. Der Beschluss für den PFA 1.3 liegt seit März 2019 vor, wird aber derzeit von der Stadt Langenfeld beklagt. Damit liegt nun für 6 von 15 PFA das Baurecht vor. Die Bauarbeiten in Leverkusen und Langenfeld werden derzeit vorbereitet, der Baubeginn ist für Anfang 2020 geplant.

Ausbau und Elektrifizierung Hochrheinbahn Basel-Erzingen für den SPNV

Mit der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke zwischen Basel Badischer Bahnhof und Erzingen (Baden) wird ein wichtiger Lückenschluss für die elektrische Traktion zwischen Basel und Schaffhausen (Schweiz) geschaffen. Durch die Elektrifizierung dieses Streckenabschnitts kann der Verkehr zwischen Basel Badischer Bahnhof und Singen (Hohentwiel) zukünftig durchgehend mit elektrischen an statt mit Dieselfahrzeugen abgewickelt werden. Für das neue Betriebsprogramm wurde bis Mai 2019 eine verkehrliche Aufgabenstellung erstellt. Zur Umsetzung dieses Wunschfahrplans der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) werden zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen erforderlich: Tiengen und Lauchringen werden zu Kreuzungsbahnhöfen ausgebaut, es kommen eine schnelle Ausfahrt aus dem Bahnhof Erzingen sowie eine schnelle Einfahrt in den Bahnhof Waldshut hinzu, und der Geschwindigkeitseinbruch zwischen Waldshut und Tiengen wird beseitigt.

Ausbau und Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn für den SPNV

Im Rahmen der Elektrifizierung der Südbahn soll die Bodenseegürtelbahn im Abschnitt Radolfzell und Friedrichshafen sowie Stahringen und Stockach-Hindelwangen ausgebaut und elektrifiziert werden. Die Planungsvereinbarung wurde im Januar 2019 über 3,8 Mio. € gezeichnet. Bis zum vierten Quartal 2019 werden eine Betriebsprogrammstudie, eine verkehrliche Aufgabenstellung (VAST) und eine betriebliche Aufgabenstellung (BAST) erstellt. Anschließend wird die Vorplanung ausgeschrieben.

ABS/NBS Molzau — Graben-Neudorf — Karlsruhe

Für das Vorhaben Aus- und Neubaustrecke (ABS/NBS) Molzau — Graben-Neudorf — Karlsruhe liegt ein mit dem EBA abgestimmter Planungsauftrag vor. Aktuell laufen die Vorbereitungen zur Ausschreibung der ersten Planungsleistungen zur Trassenfindung und technischen Machbarkeit, die voraussichtlich bis Juli 2019 veröffentlicht werden sollen. Aufgrund der verkehrlichen und betrieblichen Abhängigkeiten zu den Vorhaben der Nord-Süd-Verbindung im Knoten Mannheim beziehungsweise zur Anbindung der NBS Rhein/Main — Rhein/Neckar sollen die Planungen eng miteinander verzahnt werden. Ferner soll voraussichtlich bis Ende 2019 eine Öffentlichkeitsbeteiligung aufgesetzt werden.

Dreigleisiger Ausbau Karlsruhe — Durmersheim

Das Bedarfsplanvorhaben Dreigleisiger Ausbau Karlsruhe — Durmersheim soll zusätzliche Kapazität südlich von Karlsruhe schaffen. Im Wesentlichen beinhaltet es den dreigleisigen Ausbau auf einer Streckenlänge von rund 8 km zwischen Karlsruhe und der Abzweigstelle Bashaide in Richtung Rastatter Tunnel, das Kreuzungsbauwerk Karlsruhe zur Anbindung an Karlsruhe Hauptbahnhof und Güterbahnhof, den barrierefreien Umbau von Forchheim Bahnhof, die Beseitigung des Bahnübergangs Mörsch sowie die Anbindung an die bestehende Strecke inklusive Neubau einer Straßenüberführung im Bereich der Abzweigstelle Bashaide. Im Juni 2019 wurde eine Machbarkeitsstudie abgeschlossen, die als Grundlage für die Erstellung der betrieblichen Aufgabenstellung dient.

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