Ergebnisentwicklung unter Druck
Überleitung auf die bereinigte Ergebnisrechnung
Die Überleitung auf die bereinigte Ergebnisdarstellung erfolgt in zwei Schritten. Das Vorgehen bei den Umgliederungen und Bereinigungen (Integrierter Bericht 2018) ist unverändert.
Operative Ergebnisgrößen entwickelten sich rückläufig
Die im Folgenden dargestellte Entwicklung beschreibt die um Sondereffekte bereinigten Veränderungen der wesentlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Auswirkungen der Veränderungen im Konsolidierungskreis und aus Währungskurseffekten sind in der vorstehenden Tabelle dargestellt und werden im Folgenden nicht mehr erläutert.
Im ersten Halbjahr 2019 wirkten Währungskurseffekte insgesamt unwesentlich ertrags- und aufwandserhöhend. Effekte aus Veränderungen im Konsolidierungskreis waren ebenfalls nicht wesentlich. Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt herausfordernd. Das bereinigte EBIT entwickelte sich deutlich schwächer. Die Belastungen aus zusätzlichen Aufwendungen für Maßnahmen zum Ausbau der Kapazität (insbesondere Personal), zur Verbesserung der Qualität und für die Digitalisierung sowie Faktorkostensteigerungen (insbesondere in Deutschland) konnten nur teilweise durch Umsatzsteigerungen ausgeglichen werden. Die positive Entwicklung des bereinigten EBITDA wurde geprägt durch Effekte aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16.
- Die Umsatzentwicklung war weiter positiv.
- Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen vor allem infolge geringerer Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, des Wegfalls von Erträgen aus dem Verkauf einer Immobilie und abrechnungsbedingt rückläufiger Ausgleichszahlungen des Bundes für höhengleiche Kreuzungen zurück. Positiv wirkten im Wesentlichen die Effekte aus der Trassenpreisförderung im Schienengüterverkehr (gegenläufige Effekte in den Umsatzerlösen).
Auf der Aufwandsseite kam es zu spürbaren Zusatzbelastungen, vor allem beim Personalaufwand:
- Der Materialaufwand stieg leicht an. Hierbei wirkten sich höhere eingekaufte Transportleistungen bei DB Schenker und DB Cargo unter anderem infolge von Volumenzuwächsen aus. Darüber hinaus belasteten höhere Infrastrukturnutzungsentgelte sowie Instandhaltungsaufwendungen die Entwicklung.
- Der Personalaufwand legte deutlich zu. Neben Tarifeffekten vor allem in Deutschland wirkte sich auch die höhere Mitarbeiterzahl aus.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen gegenläufig deutlich zurück. Hier wirkte vor allem der Wegfall der Leasingaufwendungen als operative Aufwendungen durch die erstmalige Anwendung des IFRS 16 (gegenläufiger Effekt in den Abschreibungen).
- Die Abschreibungen stiegen insbesondere wegen des IFRS-16-Effekts. Zudem wirkten sich höhere Abschreibungen auf Fahrzeuge aus.
Das operative Ergebnis nach Zinsen ging infolge des schwächeren operativen Zinssaldos noch etwas stärker zurück. Hier wirkten im Wesentlichen Effekte aus höheren Zinsen für Leasing infolge der Aktivierung von vormals als Operate Lease behandelten Mietverträgen (IFRS 16). Zinseffekte aus der Bewertung von Pensionen sowie Effekte aus Sicherungsgeschäften wirkten teilweise kompensierend.
Das Beteiligungsergebnis entwickelte sich deutlich schwächer. Wesentlich dafür ist die seit 2019 als At-Equity- Gesellschaft in den Konzernabschluss einbezogene GHT Mobility GmbH.
Die Entwicklung im übrigen Finanzergebnis ergab sich im Wesentlichen aus Effekten aus Sicherungsgeschäften.
Die außerordentlichen Belastungen stiegen auf niedrigem Niveau deutlich.
Außerordentliches Ergebnis in Mio. € | 1. Halbjahr | ||||
2019 | davon EBIT- | 2018 | davon | ||
DB Fernverkehr | – | – | – | – | |
DB Regio | 0 | 0 | 0 | 0 | |
DB Arriva | – 26 | –26 | 1 | 1 | |
DB Cargo | – 2 | –2 | – 3 | –3 | |
DB Schenker | – 1 | –1 | 0 | 0 | |
DB Netze Fahrweg | – 2 | –1 | – 1 | 0 | |
DB Netze Personenbahnhöfe | 3 | 3 | 7 | 7 | |
DB Netze Energie | – | – | – | – | |
Sonstige/Konsolidierung | – 69 | –69 | – 68 | –67 | |
DB-Konzern | – 97 | –96 | – 64 | –62 |
Das außerordentliche Ergebnis setzte sich im ersten Halbjahr 2019 unter anderem aus folgenden Sondereffekten zusammen:
- Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen aus personalvertraglichen Verpflichtungen (Sonstige),
- Effekte aus der Anpassung von Pensionsrückstellungen infolge der pflichtmäßigen Aufhebung geschlechtsspezifischer Ungleichbehandlungen bei garantierten Mindestrenten in Großbritannien (DB Arriva) und
- Effekte im Rahmen von Restrukturierungsmaßnahmen (DB Cargo, DB Arriva und DB Schenker).
Die Zusammensetzung des außerordentliche Ergebnisses im ersten Halbjahr 2018 ist im Integrierten Zwischenbericht 2018 dargestellt.
Ergebnis nach Steuern deutlich angespannt
Auszug Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. € | 1. Halbjahr | Veränderung | |||
2019 | 2018 | absolut | % | ||
Ergebnis vor Ertragsteuern | 277 | 560 | – 283 | – 50,5 | |
Ertragsteuern | – 72 | 2 | – 74 | – | |
tatsächliche Ertragsteuern | – 90 | – 99 | + 9 | – 9,1 | |
latenter Steuerertrag | 18 | 101 | – 83 | – 82,2 | |
Ergebnis nach Ertragsteuern | 205 | 562 | – 357 | – 63,5 | |
Aktionäre der DB AG | 198 | 554 | – 356 | – 64,3 | |
andere Gesellschafter | 7 | 8 | – 1 | – 12,5 |
Der deutliche Rückgang des Ergebnisses vor Ertragsteu ern wurde durch die Entwicklung der Ertragsteuerposition verstärkt. Treiber war die Entwicklung der latenten Steuern. Im ersten Halbjahr 2018 wurde für die DB AG noch eine bessere Nutzung steuerlicher Verlustvorträge erwartet. Das Ergebnis nach Ertragsteuern sank daher noch deutlicher.
Entwicklung der Geschäftsfelder überwiegend angespannt
EBIT bereinigt nachGeschäftsfeldern in Mio. € | 1. Halbjahr | Veränderung | |||
2019 | 2018 | absolut | % | ||
DB Fernverkehr | 224 | 206 | + 18 | + 8,7 | |
DB Regio | 186 | 214 | – 28 | – 13,1 | |
DB Arriva | 101 | 106 | – 5 | – 4,7 | |
DB Cargo | – 132 | – 127 | – 5 | + 3,9 | |
DB Schenker | 238 | 216 | + 22 | + 10,2 | |
DB Netze Fahrweg | 379 | 483 | – 104 | – 21,5 | |
DB Netze Personenbahnhöfe | 123 | 158 | – 35 | – 22,2 | |
DB Netze Energie | 23 | 12 | + 11 | + 91,7 | |
Sonstige/Konsolidierung | – 385 | – 294 | – 91 | + 31,0 | |
DB-Konzern | 757 | 974 | – 217 | – 22,3 |
Die Entwicklung der bereinigten Ergebnisgrößen der Geschäftsfelder war differenziert, aber überwiegend herausfordernd. Die Geschäftsfelder des Systemverbunds Bahn entwickelten sich getrieben durch Kostenbelastungen aus zusätzlichen Aufwendungen für Kapazitäts- und Qualitätsmaßnahmen sowie Faktorkostensteigerungen insgesamt deutlich rückläufig. Auch der Bereich Sonstige verzeichnete einen spürbaren Rückgang insbesondere infolge von höheren Aufwendungen für Konzernprojekte zur Verbesserung der Qualität, Leistungsfähigkeit und Sicherheit sowie höheren Personalaufwendungen. Die Ergebnisentwicklung von DB Schenker, DB Fernverkehr und DB Netze Energie wirkte gegenläufig positiv.