Integrierter Zwischenbericht 2019 – Deutschland braucht eine starke Schiene

Kunde und Qualität

Pünktlichkeit im Fokus

Leicht verbesserte Entwicklung

Pünktlichkeit in %

1. Halb-
jahr 2019

2018

1. Halb-
jahr 2018

 

Schiene in Deutschland 1)

93,6

92,9

93,3

Schiene DB-Konzern in Deutschland

94,2

93,4

93,9

     DB-Schienenpersonenverkehr in Deutschland

94,3

93,5

94,0

          DB Fernverkehr

77,2

74,9

77,4

          DB Regio

94,7

94,0

94,4

DB Cargo (Deutschland)

73,1

72,9

73,6

DB Arriva (Schiene: Großbritannien, Dänemark, Schweden, Niederlande und Polen) 

92,3

89,8

91,2

DB Regio (Bus)

91,5

91,0

91,6

DB Cargo (Europa)

73,8

72,8

73,5

1) Konzernexterne und -interne Eisenbahnverkehrsunternehmen.

Die Pünktlichkeit der konzernexternen und -internen EVU in Deutschland entwickelte sich im ersten Halbjahr 2019 insgesamt leicht positiv. Der Anstieg ist auf die gestiegene Pünktlichkeit des Personenverkehrs zurückzuführen und wäre ohne die witterungsbedingten Erschwernisse im Juni 2019 noch deutlicher ausgefallen.

Im Fernverkehr konnte der Wert aus dem ersten Halbjahr 2018 aufgrund der heftigen Unwetterserie und der Hitzerekorde im Juni 2019 nicht ganz erreicht werden. Die Unwetterserie Anfang Juni 2019 führte zu massiven Streckensperrungen aufgrund von Blitzeinschlägen, Unterspülungen und umgefallenen Bäumen. Ab der zweiten Junihälfte mussten aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen und Hitzerekorde viele Baumaßnahmen umgeplant werden, was die Streckenverfügbarkeit einschränkte. Dies führte zusammen mit über 50 Böschungsbränden zu einem Pünktlichkeitseinbruch.

Zu Pünktlichkeitsverbesserungen trugen eine Vielzahl von Maßnahmen aus der Agenda für eine bessere Bahn bei. Diese umfassen unter anderem das Akutprogramm Leit- und Sicherungstechnik/Bahnübergänge, die ICE-1-Modernisierung und das ICE-3-Redesign, den Ausbau der Fahrzeuginstandhaltungskapazitäten und die Berücksichtigung größerer Zeitpuffer für Fahrten in Engpassknoten durch die Kürzung eingeplanter Zeiten für Halt und Fahrtrichtungswechsel in Köln, Frankfurt am Main und Stuttgart.

Schwerpunkte PlanStart-Aktivitäten

Die PlanStart-Teams sorgen für eine planmäßige Abfahrt der Züge. Die PlanStart-Aktivitäten wurden deutschlandweit ausgeweitet und fokussieren sich neben der Beginnplanmäßigkeit auch auf Knotenausfahrten und Haltezeiteinhaltungen an ausgewählten Bahnhöfen.

Im ersten Halbjahr 2019 lag ein Schwerpunkt der Aktivitäten in Frankfurt und Berlin in der nachhaltigen Optimierung des Bereitstellungsprozesses, um eine Verbesserung in der Beginnplanmäßigkeit zu erzielen.

Neben dem Pilotkorridor West (Dortmund — Köln) wurde im ersten Halbjahr 2019 der zweite Korridor Mitte (Fulda —Mannheim) umgesetzt. Zusätzlich wurde mit der Konzeption der Aufnahme der Korridore Süd (Würzburg — Nürnberg) und Nord (Hamburg und Zulauf) begonnen, deren Inbetriebnahme für das zweite Halbjahr 2019 geplant ist.

Um die Haltezeitüberschreitungen aufgrund von einer erhöhten Fahrradmitnahme in den Sommermonaten zu reduzieren, werden in Berlin Fahrradhelfer eingesetzt, die Reisende an die Position der Fahrradwagen führen, Fahrräder gemäß den Stellplatznummern im Zug bereits am Bahnsteig vorsortieren und die Fahrradfahrer beim Einladeprozess aktiv unterstützen.

Lagezentrum Pünktlichkeit setzt Arbeit fort

Das im Jahr 2018 im Vorstandsressort Infrastruktur gegründete Lagezentrum Pünktlichkeit setzte im ersten Halbjahr 2019 seine geschäftsfeldübergreifende Arbeit erfolgreich fort. Das Lagezentrum agiert als aktive Steuerungseinheit zur Sicherstellung der Pünktlichkeitsziele. Die Arbeitsschwerpunkte des Lagezentrums lagen auf der Entwicklung von PlanRadar, einem geschäftsfeldübergreifenden Frühwarnsystem für Pünktlichkeitsabweichungen sowie auf der Analyse der wiederkehrenden Pünktlichkeitseinbrüche im Herbst.

Fortführung der Arbeit des Lagezentrums Bau

Die Bedeutung der Arbeit des Lagezentrums Bau nahm im ersten Halbjahr 2019, bedingt durch den Anstieg des Baugeschehens, weiter zu. Ziel ist es, Baustellen so kapazitätsschonend und kundenfreundlich wie möglich abzuwickeln. Um den Sperrpausenbedarf zu reduzieren, werden die Baumaßnahmen zeitlich und örtlich gebündelt, die Bauablaufplanung und -logistik optimiert und der Einsatz von Hochleistungsbaumaschinen forciert. Als weitere Maßnahme wurde das Frühwarnsystem PlanRadar um eine Funktion ergänzt, mit der risikobehaftete Baumaßnahmen frühzeitig identifiziert werden können.

Vegetationsmanagement weiterentwickelt

In den vergangenen Jahren haben Extremwetterlagen mit Auswirkungen auf die betrieblichen Abläufe und die Pünktlichkeit deutlich zugenommen. Das Konzept umfasst neben dem bewährten Freihalten der 6-m-Zone links und rechts der Gleise auch die gezielte Entnahme sturmgefährdeter Bäume in den nachgelagerten Bereichen. Im ersten Halbjahr 2019 wurde der Ansatz weiterentwickelt. Konkret ist vorgesehen, in fünf Jahren das gesamte Schienennetz durch die gezielte Entnahme oder Förderung von Bäumen zu stabilisieren. Für einen nachhaltigen, sturmsicheren Waldbestand investieren wir in dem Zeitraum 2019 bis 2024 rund 160 Mio. € zusätzlich.