Entwicklung der Geschäftsfelder

Entwicklung im ersten Halbjahr 2023

  •  Spürbar weiter fortschreitende Nachfrageerholung führt zu deutlich positiver Umsatzentwicklung.
  •  U. a. höhere Aufwendungen für Energie und Streiks der EVG belasten Ergebnisentwicklung.
  •  Pünktlichkeit durch baubedingte Kapazitätseinschränkungen in der Infrastruktur stark beeinträchtigt.

DB Fernverkehr

1. Halbjahr

Verände­rung

1. Halbjahr

2019

2023

2022

absolut

%

Pünktlichkeit Schiene in %

68,7

69,6

– 0,9

77,2

Kundenzufriedenheit in ZI 

77,1

75,4

+1,7

77,4

Reisende Schiene in Mio.

68,2

59,1

+9,1

+15,4

71,8

Verkehrsleistung Schiene in Mio. Pkm

21.658

18.339

+3.319

+18,1

20.894

Betriebsleistung in Mio. Trkm

77,9

78,8

– 0,9

– 1,1

73,0

Auslastung in %

47,5

41,1

+6,4

53,3

Gesamtumsatz in Mio. €

2.872

2.116

+756

+35,7

2.392

Außenumsatz in Mio. €

2.791

2.052

+739

+36,0

2.310

EBITDA bereinigt in Mio. €

182

9

+173

367

EBIT bereinigt in Mio. €

– 62

– 195

+133

– 68,2

224

Brutto-Investitionen in Mio. €

814

793

+21

+2,6

169

Mitarbeitende per 30.06. in VZP

20.501

18.852

+1.649

+8,7

16.938

Mitarbeitende im Durchschnitt in VZP

19.930

18.838

+1.092

+5,8

16.864

Die Pünktlichkeit hat sich etwas schwächer entwickelt. Ursäch­lich hierfür waren v. a. eine hohe Anzahl von Infrastruktur­störungen aufgrund überalterter und störanfälliger Anlagen sowie Kapazitätseinschränkungen durch Baumaßnahmen im Kernnetz. Zusätzlich führte das hohe Volumen an nicht fristgerecht angemeldeten Bau- sowie Instandhaltungsmaßnahmen zu einer Instabilität bei den Fahrplanprozessen. Die im Zusammenhang mit den schadhaften Betonschwellen erforderlichen Zusatzinspektionen, Einrichtungen von Langsamfahrstellen und Schwellenerneuerungen blieben auch im ersten Halb­­­jahr 2023 eine Kernherausforderung für die Betriebsqualität. Des Weiteren wirken die hohe Netzauslastung und die teilweise Überlastung der großen Verkehrsknoten negativ auf die Pünktlichkeit.

Nach einem positiven Jahresstart sank die Kundenzufriedenheit zur Jahresmitte 2023. Insgesamt hat sie sich infolge von besseren Einschätzungen in den Bereichen Komfort und Service sowie der monatlichen Pünktlichkeitsentwicklung im ersten Halbjahr 2023 verbessert. Die schwache Pünktlichkeit und weitere mögliche Streikmaßnahmen bleiben die größten Heraus­forderungen im weiteren Jahresverlauf.

Der positive Trend in der Leistungsentwicklung hat sich im ersten Halbjahr 2023 fortgesetzt:

  • Reisendenzahl und Verkehrsleistung: deutlicher Anstieg, v. a. getrieben durch Erholungseffekte, da das erste Quartal 2022 noch spürbar durch Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beeinflusst war. Dämpfend wirkten die Streikmaßnahmen der EVG.
  • Betriebsleistung: Fahrplananpassungen aufgrund von Belastungen aus Bauaktivitäten im Netz sowie streik­bedingte Ausfälle führten zu einem leichten Rückgang.
  • Auslastung: merkliche Verbesserung infolge der gestiegenen Reisendenzahl.

Die wirtschaftliche Entwicklung verbesserte sich deutlich, bleibt aber weiter herausfordernd. Getrieben durch einen im Vergleich zu den Aufwendungen überproportionalen Anstieg des Umsatzes verbesserten sich die operativen Ergebnis­größen signifikant:

  • Umsatz: Preis- und leistungsbedingt kam es zu einem sehr deutlichen Zuwachs. Die Streikmaßnahmen der EVG hatten einen dämpfenden Effekt.
  • Sonstige betriebliche Erträge: deutlicher Rückgang (– 42,8%/– 136 Mio. €), im Wesentlichen infolge des Wegfalls der Tras­sen­preiserstattungen des Bundes für den partiellen Ausgleich von Schäden im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Gegenläufig wirkten v. a. höhere Erträge aus Schadenersatz.

Der Aufwand stieg spürbar, v. a. infolge von Energiekostensteigerungen und Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsqualität.

  • Materialaufwand: Anstieg (+ 21,4%/+ 315 Mio. €) resultierte im Wesentlichen aus preisbedingt höheren Energieaufwendungen (teilweise kompensierende Effekte aus der Strompreisbremse sind im außerordentlichen Ergebnis ausgewiesen). Zusätzliche Aufwandserhöhungen ergaben sich u. a. aus preis- und mengenbedingt höheren Kosten für Revisions- und Instandhaltungsmaßnahmen, gestiegenen Projektkosten, u. a. zur Verbesserung der WLAN-Qualität im Zug, einem umsatzbedingt höheren Wareneinsatz in der Bordgastronomie sowie gestiegenen Aufwendungen für Fahrzeugreinigungen. Die schwache Betriebs­qualität und die gestiegene Reisendenzahl führten zudem zu zusätzlichen Aufwendungen im Bereich des Kundenservice.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen: Der Anstieg (+ 29,8%/+ 101 Mio. €) resultierte u. a. aus der Umsetzung von IT-Projekten und Digitalisierungsmaßnahmen und der im ersten Halbjahr 2023 eingeführten Konzernumlage. Zudem wirkten intensivere Werbemaßnahmen zur Rückgewinnung der Kund:innen, ein Anstieg der Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeitende, die ansteigende Reisetätigkeit sowie die positive Leistungsentwicklung aufwandserhöhend.
  • Abschreibungen: Zunahme (+ 19,6%/+ 40 Mio. €), v. a. infolge der Erweiterung der Hochgeschwindigkeitsflot­te (ICE-4- und ICE-3neo-Züge) sowie des Redesigns von ICE-1- und ICE-3-Zügen. Teilweise gegenläufige Effekte resultierten aus dem Ende der bilanziellen Nutzungsdauer von ICE-2- und Intercity-1-Zügen.
  • Personalaufwand: Die Entwicklung (+ 6,3%/+ 39 Mio. €) resultier­te ganz überwiegend aus einer höheren Mitarbeitendenzahl.

Die Investitionstätigkeit stieg und resultierte aus fortgesetzten Fahrzeugprojekten.

Die Zahl der Mitarbeitenden stieg per 30. Juni 2023 v. a. leistungsbedingt, infolge der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und Erhöhung der Kapazität sowie der Übernahme von Mitarbeitenden der DB Vertrieb.

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