Entwicklung im ersten Halbjahr 2023
- Pünktlichkeit baubedingt sowie infolge höherer Netzauslastung schwächer.
- Umsätze nur leicht gestiegen – Streiks der EVG und hohe Bautätigkeit haben deutlich dämpfenden Effekt.
- Höhere Aufwendungen insbesondere für Verbesserungen der Kapazität und Qualität sowie Kostensteigerungen treiben die deutlich schwächere Ergebnisentwicklung.
DB Netze Fahrweg | 1. Halbjahr | Veränderung | 1. Halbjahr 2019 | ||
2023 | 2022 | absolut | % | ||
Pünktlichkeit Schiene DB-Konzern in Deutschland in % | 91,7 | 92,3 | –0,6 | – | 94,2 |
Pünktlichkeit Schiene in Deutschland 1) in % | 90,7 | 91,5 | –0,8 | – | 93,6 |
Betriebsleistung auf dem Netz in Mio. Trkm | 557,5 | 562,6 | –5,1 | –0,9 | 542,3 |
davon konzernexterne Bahnen | 217,5 | 205,4 | +12,1 | +5,9 | 179,9 |
Anteil konzernexterner Bahnen in % | 39,0 | 36,5 | +2,5 | – | 33,2 |
Gesamtumsatz in Mio. € | 3.142 | 3.116 | +26 | +0,8 | 2.803 |
Außenumsatz in Mio. € | 1.068 | 995 | +73 | +7,3 | 812 |
Anteil am Gesamtumsatz in % | 34,0 | 31,9 | +2,1 | – | 29,0 |
EBITDA bereinigt in Mio. € | 102 | 834 | –732 | –87,8 | 708 |
EBIT bereinigt in Mio. € | –240 | 496 | –736 | – | 379 |
Brutto-Investitionen in Mio. € | 3.703 | 3.019 | +684 | +22,7 | 2.875 |
Netto-Investitionen in Mio. € | 901 | 718 | +183 | +25,5 | 636 |
Mitarbeitende per 30.06. in VZP | 54.316 | 51.976 | +2.340 | +4,5 | 48.021 |
Mitarbeitende im Durchschnitt in VZP | 53.624 | 51.787 | +1.837 | +3,5 | 47.545 |
1) Konzernexterne und -interne Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Die Pünktlichkeit ist auch im ersten Halbjahr 2023 wegen der weiterhin wirkenden Struktureffekte rückläufig. Ursächlich ist v. a. die hohe Auslastung der Schieneninfrastruktur insbesondere im hochausgelasteten Engpassnetz infolge des zum Teil weiter steigenden Verkehrsvolumens bei gleichzeitig eingeschränkter Infrastrukturkapazität. Diese Einschränkungen sind maßgeblich durch Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie vermehrte Infrastrukturstörungen verursacht.
Die Betriebsleistung auf dem Netz ging insgesamt leicht zurück. Treiber waren Ausfälle infolge der Streiks der EVG sowie aufgrund einer hohen Bautätigkeit im Netz. Bei konzerninternen Kunden sank die Betriebsleistung infolge der Abgabe von Verkehren v. a. im Regionalverkehr sowie der Geschäftsentwicklung im Schienengüterverkehr. Die Übernahme von Verkehren durch konzernexterne Kunden konnte die negativen Effekte teilweise kompensieren.
Die wirtschaftliche Entwicklung war insbesondere infolge zusätzlicher Belastungen sowie des Wegfalls von Sondereffekten aus dem ersten Halbjahr 2022 angespannt. Die Ertragsentwicklung war insgesamt schwächer:
- Umsatz: leichter Anstieg; positive Preiseffekte wurden durch streik- und baubedingte negative Effekte fast vollständig aufgezehrt.
- Sonstige betriebliche Erträge: deutlicher Rückgang (–29,8%/–173 Mio. €), u. a. infolge des Wegfalls von Erträgen aus Immobilienverkäufen im ersten Halbjahr 2022 sowie rückläufiger Projekterträge.
Auf der Aufwandsseite kam es zu spürbaren Zusatzbelastungen insbesondere für Maßnahmen zum Kapazitätsausbau und zur Qualitätsverbesserung sowie aus Kostensteigerungen:
- Materialaufwand: starker Anstieg (+40,2%/+451 Mio. €) ist maßgeblich auf deutlich höhere Instandhaltungsleistungen zurückzuführen (insbesondere im Zusammenhang mit Qualitäts- und Kapazitätsmaßnahmen sowie dem Austausch von Betonschwellen). Zudem stiegen die Aufwendungen für Energie (v. a. preisbedingt; teilweise kompensierende Effekte aus der Strompreisbremse sind im außerordentlichen Ergebnis ausgewiesen) sowie Grünpflege und Winterdienst.
- Sonstige betriebliche Aufwendungen: deutliche Zunahme (+32,1%/+192 Mio. €) resultierte u. a. aus der im ersten Halbjahr 2023 eingeführten Konzernumlage und aus höheren Aufwendungen für Projekte sowie für IT-Leistungen.
- Personalaufwand: leichter Anstieg (+3,2%/+59 Mio. €) insbesondere infolge der höheren Mitarbeitendenzahl.
- Abschreibungen: ebenfalls leichter Anstieg (+1,2%/+4 Mio. €).
Die Investitionen stiegen v. a. infolge höherer Investitionen in das Bestandsnetz deutlich an.
Die Zahl der Mitarbeitenden ist maßgeblich durch Zugänge zur Bedarfsdeckung und Nachfolgesicherung, insbesondere in den Bereichen Instandhaltung, Bauprojekte sowie Betrieb, gestiegen.