Produktqualität und Digitalisierung

Sicherheit

Sicherheit in Zügen und Bahnhöfen

Bis Ende 2024 werden alle großen Bahnhöfe in Deutschland mit moderner Videotechnik ausgestattet sein. Dies entspricht rund 11.000 Videokameras. Im ersten Halbjahr 2023 sind an fünf Bahnhöfen mehr als 500 Kameras neu installiert worden. Die neuen Kameras vervollständigen die technische Ausstattung und bringen mit hochauflösenden Bildern auch einen Qualitätssprung. Die Livebilder der Kameras unterstützen Mitarbeitende des DB-Konzerns bei der Disposition in Bahnhöfen und der Wahrnehmung des Hausrechts. Zugriff auf Aufzeichnungen der Kameras hat ausschließlich die Bundespolizei. Damit spielt die Videotechnik eine zunehmende Rolle bei der Aufklärung von Straftaten und der Stellung von Täter:innen. Stark angestiegen ist die Zahl der Videokameras in Zügen des Nahverkehrs und in S-Bahnen. Mit mehr als 50.000 Videokameras sind inzwischen rund 70% der Fahrzeuge mit Videoaufzeichnung im Einsatz, ein deutlicher Zuwachs um fast 5.000 Kameras seit Ende 2022.

Praxistest von Komponenten zur Erhöhung der technischen Sicherheit

»Mehr Sicherheit für die Nutzer:innen des Systems Bahn« lautete 2019 der Auftrag an die Arbeitsgruppe Technische Sicherheit, in der Vertreter:innen des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und des BMDV sowie der DB AG und der Bundespolizei seit 2019 bauliche, personelle und orga­nisatorische Maßnahmen entwickeln und unter wissenschaftlicher Begleitung auf Realisierbarkeit prüfen. Inzwischen laufen unter dem Projekt »Sicherheitsbahnhof« Erpro­bungen wie z. B. die leuchtende Bahnsteigkante und eine App für die Möglichkeit eines Hilferufs durch Kund:innen innerhalb eines Bahnhofs.

Sicherheitskräfte: mehr Präsenz und mehr Personal für die Infrastruktur

Das Sicherheitskonzept des DB-Konzerns sieht vor, die Präsenz eigener Sicherheitskräfte kontinuierlich zu erhöhen. Die ersten von bis zu 500 zusätzlichen Sicherheitskräften sollen noch 2023 schwerpunktmäßig für einen stärkeren Schutz der Eisenbahninfrastruktur sorgen.

Mehr Personal für die Präventionsarbeit

Die bundesweit sechs Präventionsteams haben im ersten Halbjahr 2023 nahezu 180 Präventionseinsätze realisiert. Einsatzorte der Präventionsteams sind Bahnhöfe, Bahnübergänge, aber auch Güterbahnhöfe, wenn sich etwa unerlaubte Gleisüberschreitungen häufen. Hier wie auch in Schulen und Jugendeinrichtungen sensibilisieren sie zu den Gefahren an Bahnanlagen und geben Kindern und Jugendlichen Hinwei­se für sicheres Reisen mit der Bahn. In enger Zusammenar- beit mit den Präventionskräften der Bundespolizei arbeiten die Präventionsexpert:innen des DB-Konzerns in lokalen Prä­ven­tionsprojekten ebenso wie in bundesweiten Kampagnen. Um künftig in der Präventionsarbeit noch präsenter zu sein, wird die Anzahl der Präventionsexpert:innen von 12 auf 24 verdoppelt.

Bedrohungsmanagement 24/7

Über unser Bedrohungsmanagement (Integrierter Bericht 2022) wurden im ersten Halbjahr 2023 in rund 30 Fällen Betroffene bzw. Meldende unterstützt. Die Zahl der Betroffenen, deren Betreuung längere Zeit andauerte, bleibt damit in etwa konstant. Deutlich angestiegen ist dagegen die Zahl der Kontakte, bei denen in einem einmaligen Gespräch bereits Problemsituationen gelöst werden konnten. Die Unterstützung reicht vom zunächst anonymen empathischen Dialog bis hin zur Vermittlung von qualifizierter psychologischer oder medizinischer Hilfe.

Ausbaustein Sicher Unterwegs

Die neue Corporate Security Platform (CSP) ist das Herzstück zur Verbesserung der Sicherheit für unsere Mitarbeitenden. Über die CSP ist seit Januar 2023 bei DB Netze Fahrweg und DB Cargo eine einfache und schnelle Erfassung sicherheitsrelevanter Vorfälle möglich. Eine zeitnahe Identifizierung von Hotspots und kritischen Lagen kann dadurch erfolgen. Seit Juli 2023 nutzen die Sicherheitskräfte der DB Sicherheit, Zugmitarbeitende von DB Regio und DB Fernverkehr sowie Servicemitarbeitende von DB Netze Personenbahnhöfe das neue Erfassungssystem.

Ein weiterer Bestandteil wird die App Prio-Ruf (Emergency Service/Hilferuf) sein. Das IT-Tool ist ein Hilferuf auf Knopfdruck, den Mitarbeitende in einer Bedrohungslage auslösen können. Wir stärken so das Sicherheitsgefühl durch Kontakt zur Einsatzleitung mit dem Ziel einer schnelleren Hilfe durch die Intervention unserer Sicherheitskräfte und die Einbe­ziehung der Bundespolizei. Im ersten Halbjahr 2023 wurden die konzeptionellen Vorbereitungen für einen Piloten bei DB Regio vorgenommen, im zweiten Halbjahr 2023 wird der Pilot mit rund 100 Kundenbetreuer:innen im Nahverkehr bei DB Regio in der Region Mitte starten.

Weitere Fortschritte hat der DB-Konzern auch im Dialog mit Politik und Aufgabenträgern erzielen können. Ziel ist es, brancheneinheitliche Sicherheitsstandards für Züge und Bahnhöfe zu schaffen und diese unabhängig vom Wettbewerb um die eigentliche Verkehrsleistung schon in den Ausschreibungen von Verkehrsverträgen einheitlich und verbindlich zu verankern.

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